L`école des artistes cirquistes
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Herzlich Willkommen an der école des artistes cirquistes!!! Hier kannst du dein Zirkusleben in die höchsten Bahnen bringen! Du wirst als Artist oder Artistin ausgeblidet und erlangst die Fähigkeit einen Zirkus zu führen! Manege frei!!!
 
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 Zirkus Zitkala

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Nael Nakai

Nael Nakai


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BeitragThema: Re: Zirkus Zitkala   Zirkus Zitkala - Seite 9 EmptySa Aug 10, 2024 1:15 pm

Irgendwo zwischen dem dumpfen Knall der Tür, die hinter uns zufiel, der Eiskarte, die uns in die Hand gedrückt wurde, und den ersten Worten, die Keanu mit unserer Mutter wechselte, war ich in eine Art Starre verfallen. Passiv bekam ich mit wie die zwei sich über die Gegend, das Wetter und die Show unterhielten und wie der Eisbecher vor mir auf dem Tisch landete. Aber wirklich den Einstieg ins Gespräch konnte ich nicht finden. Ich hätte auch gar nicht gewusst was zu sagen. Mit welchen Erwartungen war ich überhaupt heute hier her gekommen?
Ich wollte offenbar wieder irgendeine Art von Beziehung mit meiner Mutter haben. Das hatte ich mir in den letzten Wochen eingestehen müssen. Aber wie genau diese Beziehung aussehen sollte und noch viel wichtiger, wie wir dahin kommen sollten, darüber hatte ich mir natürlich keine Gedanken gemacht. Und jetzt sass ich hier und hörte mit einem Ohr wie Keanu und sie sich unterhielten und schaute meinem Eis zu, dass langsam in einen flüssigen Zustand überging. Selbst das plötzlich nervöse herbeirufen eines Kellners und der schnell geleerte Shot drangen richtig zu mir durch. Bis unsere Mutter wieder den Mund öffnete und ich plötzlich wieder komplett im hier und jetzt angekommen war: "Und Abtreiben ist keine Option? Ihr seid doch beide noch so jung..."

Ich war kurz davor aufzuspringen und auszurasten, als ich diese Worte hörte. Was erlaubte sie sich eigentlich? Wenn irgendjemand auf dieser Welt überhaupt kein Recht hatte, eine Meinung zu diesem Thema zu haben, dann sie. Keanu kam mir zu vor und stellte sofort klar, dass Dad sich freute und dass auch sie sehen würde, dass es das richtige war, die Babies zu behalten, wenn sie Sara kennenlernte. Für meinen Geschmack war er zu nett. Viel zu nett. Dennoch biss ich mir auf die Unterlippe und verkniff mir eine Bemerkung. Zumindest bis Chejira nochmals den Mund öffnete und doch tatsächlich sagte, dass Keanu und Sara das gemeinsam mit Chacka bestimmt richtig einschätzen würden. Sie hoffte das, auf jeden Fall.
"Keanu und Sara schätzen das Ganze richtig ein. Und dafür brauchen sie niemand anderen. Sie werden tolle Eltern. Schliesslich wissen wir ja alle ziemlich genau, wie man sich als Eltern nicht verhalten sollte", konterte ich sofort. Und die Worte sassen. Ihr Gesicht entglitt ihr. Es war offensichtlich, dass die Worte sie ziemlich hart getroffen hatten. Stumm starrte sie mich an und ich hielt dem Blick stand, bis sie diesen schliesslich abwandte. Über ihren Eisbecher und Keanu kehrte dieser jedoch wenig später schon wieder zu mir zurück. "Das ist nicht fair, Nael."
Ich verkrallte mein Finger unter dem Tisch im Stoff meiner Hosen und versuchte weiterhin gelassen zu wirken, obwohl in mir drin alles vibrierte. So viele Jahre an Wut, Enttäuschung, Trauer und Unverständnis waren sehr nahe daran, herauszubrechen. Doch das konnte ich nicht zulassen. Nicht hier in der Öffentlichkeit. Und am liebsten auch nicht, wenn irgendjemand anderes anwesend war. "Zu entscheiden, dass man den Vater seiner Kinder so arg nicht mehr ausstehen kann, dass es es einfacher ist, die Kinder zu trennen anstatt miteinander auskommen zu müssen, ist auch nicht fair."
"Ist das der Grund, weshalb du dich auf meinen Brief nicht gemeldet hast? Du bist immer noch deswegen wütend? Ich dachte, wir haben das hinter uns gelassen. Schliesslich haben Chacka und ich ja beide zugegeben, dass es ein Fehler war euch zu trennen, als wir vereinbart haben, dass Keanu in den Zirkus zieht. Und Chacka scheinst du ja auch längst dafür vergeben zu haben."
Ich warf einen Seitenblick zu Keanu doch dessen Haltung signalisierte mir klar, dass er sich hier nicht einmischen würde. War vielleicht auch besser so. "Ich bin nicht wütend darauf, dass ihr uns getrennt habt. Shit happens. Ich bin sauer, weil du nach all dieser Zeit einfach hier aufkreuzt als wäre nichts passiert und eine Meinung zu unserem Leben haben willst. Die Trennung hat eine Menge zerstört aber Dad war wenigstens da und hat den ganzen Scheiss mitgemacht. Du hast dich zehn Jahre lang nicht gemeldet und dann entschieden, dass eine Karte zum Abschluss das Richtige wäre", erwiderte ich und war überrascht, wie ruhig meine Stimme klang.
Unsere Mutter dagegen, war nicht gleich ruhig. Sie verwarf die Hände und setzte diese dann wieder mit etwas mehr Druck als nötig auf dem Tisch ab. "Ich hatte mir nie erhofft, dass die Karte alles wieder gut machen würde. Aber ich hatte ja keine andere Wahl: Dein Bruder und Chacka haben sich geweigert, mir dabei zu helfen Kontakt mit dir aufzunehmen. Es hiess immer entweder 'gerade ist kein guter Moment' oder 'das musst du mit Nael ausmachen, ich mische mich da nicht ein'." Ihr Blick wechselte schnell zu Keanu. "Das soll kein Vorwurf sein. Aber für etwas mehr Unterstützung wäre ich schon dankbar gewesen."
Auch ich warf Keanu einen kurzen Seitenblick zu. Ich konnte mich wage an einen Moment kurz nachdem er zu uns in den Zirkus gekommen war erinnern, in dem er mir sogar die Handynummer unserer Mutter aufgeschrieben hatte. Ich war damals im Krankenhaus auf Entzug gewesen und hatte entsprechend überhaupt kein Interesse dafür. Was mit dem Zettel passiert war, wusste ich nicht. Dennoch hatte ich keinen Zweifel daran, dass er es vielleicht auch danach nochmals versucht hatte. Oder vielleicht auch nicht. Vielleicht hatten Dad und er auch einfach entschieden, dass es zu gefährlich war. Übel nehmen konnte ich es ihnen nicht. Die letzten Tage seit ihrem plötzlichen Auftauchen waren eine emotionale Achterbahnfahrt gewesen, die ich noch vor wenigen Jahren vielleicht nicht überlebt hätte. Ich hätte ja gar keine Ahnung gehabt, wie ich überhaupt mit so etwas umgehen sollte.
Die Wut in meinem Bauch legte sich wieder ein wenig, wenn ich darüber nachdachte. Ich konnte niemandem ausser mir selbst einen Vorwurf dafür machen, dass sie nicht schon früher wieder in unserem Leben aufgetaucht war. Vielleicht war mein Verhalten sogar auch ein der Grund dafür, dass sie nicht schon früher wieder aktiver an Keanus Leben teilnahm. Obwohl, da war ich mir nicht ganz sicher. Die Beziehung zwischen den beiden war kompliziert und ich war mir nicht sicher, ob Keanu ihr schon für alles vergeben hatte.

Einen Moment lang schwieg ich, unsicher was ich sagen sollte. Dann entschied ich mich, dass der Anfang wahrscheinlich am Besten war. "Ich habe die Karte nicht gelesen", gab ich zu.
Chejira schien auf ihrem Platz etwas kleiner werden und in sich selbst zu versinken. Ihre Miene wirkte ratlos. Kein Wunder, die Karte und ihr Besuch hier waren zwei Versuche gewesen, den Kontakt zu uns wiederherzustellen. Und keiner von beiden lief wirklich gut.
Ich warf Keanu nochmals einen Seitenblick zu, da er aber immer noch keine Anstalten machte, sich einzumischen, nahm ich mich zusammen und versuchte versöhnlich zu klingen: "Was stand drin?"
Ein bisschen Leben kehrte in den Körper unserer Mutter zurück und ich glaubte sogar einen Mundwinkel leicht nach oben zucken zu sehen. "Nicht viel, wenn ich ehrlich bin. Ich hab mir schwer getan beim schreiben", gab sie zu. "Ich habe über den Newsletter des Zirkus erfahren, dass Keanu und du nach eurem Abschluss zurück nach Australien kommen werdet. Und das hat mir einfach bewusst gemacht, dass ich zwei erwachsene Söhne habe, von denen ich nicht mehr weiss als die paar SMS von Keanu alle paar Monate, die meistens sehr oberflächlich blieben. Die Karte war nicht viel mehr als ein Angebot, das zu ändern." Sie sah zwischen Keanu und mir hin und her und fügte dann noch an: "Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das ändern könnten."

Nun war ich es, der zu Keanu hinüber schaute. Ich wusste nicht, wie er zu dem ganzen stand. hatte er sich überhaupt schon Gedanken dazu gemacht, ob er unsere Mutter wieder mehr in seinem Leben haben wollte. Oder ob sie überhaupt am Leben seiner Kinder teilnehmen sollte? Eine allzu grosse Rolle würde es solange wir im Zirkus waren wahrscheinlich nicht sein können. Schliesslich reisten wir ja ständig von A nach B. Aber ein Besuch hier oder da? Vielleicht mal ein Telefonat? Die Idee klang verrückt aber irgendwie auch schön. Sah das Keanu auch so? Er hatte vorhin erwähnt, dass sie ihre Meinung ändern würde, sobald sie Sara persönlich kennenlernt. Zumindest das schien für ihn also in Ordnung zu sein. Doch ganz sicher war ich mir nicht. Daher blieb es am einfachsten, ihn einfach zu fragen: "Was meinst du?"
Mein Bruder blickte auch kurz zu unserer Mutter und dann zurück zu mir. Er nickte leicht. Ein Versuch war's wert.
Ich drehte mich daher nochmals zu Chejira und sagte: "Ich hab keine Ahnung, ob das klappen wird. Aber versuchen könnten wir es. Was willst du wissen?"

Ab diesem Zeitpunkt war das Gespräch überraschend entspannt. Wahrscheinlich lag das auch daran, dass unsere Mutter bei den Fragen auf Nummer sicher ging und keine heiklen Themen ansprach. Stattdessen fragte sie nach unseren Erfahrungen an der EDAC, wollte wissen ob sich unsere Lieblingsfarben oder unser Lieblingsessen verändert hatten und mit was wir unsere Zeit ausserhalb des Zirkus verbrachten. Keanu und ich antworteten die Fragen und assen nebenbei die zweite Runde Eis, die wir bestellt hatten, da die erste Runde längst nicht mehr fest war. Und als wir dann schliesslich aufbrechen mussten, um rechtzeitig zur Show zurück im Zirkus zu sein, hatten wir vereinbart, dass wir uns am nächsten Tag am Nachmittag am Strand mit ihr treffen würden und auch Maike und Sara dabei sein würden, damit sie diese kennenlernen konnte.
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Keanu Nakai

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BeitragThema: Re: Zirkus Zitkala   Zirkus Zitkala - Seite 9 EmptyDo Aug 15, 2024 10:06 am

Beim Thema von Saras Schwangerschaft brachte sich plötzlich auch Nael ins Gespräch ein. Sehr bestimmt zeigte er unserer Mutter, dass auch er der Meinung war, dass Sara und ich das richtig einschätzten und er an uns als Eltern glaubte. Besonders in diesem Moment war ich unglaublich froh, dass er mitgekommen war. Ich hatte zwar mehrheitlich meinen Frieden mit Mum geschlossen aber gerade in solchen Situationen, die ihr nicht in den Kram passten, konnte sie doch ziemlich bevormundend und verletzend werden. Als ob wir wieder 8 wären und nichts selbst zu bestimmen oder zu sagen hatten. Doch auch Naels Seitenhieb, dass wir ja schliesslich wissen wie wir uns als Eltern nicht verhalten sollten, traf unsere Mutter komplett unerwartet. Auch ich wusste in dem Moment nicht, was ich sagen sollte. Mums Blick schweifte kurz über mich, doch bevor ich mir irgendwas zum deeskalieren sagen konnte, sprach sie Nael direkt an. Und Nael antwortete zackig. Phu das könnte ein echt harter Schlagabtausch werden. Doch über die letzten Jahre hatte sich bei Nael so viel angestaut. Und immerhin war er daran, mit ihr zu reden. Angestrengt überlegte ich mir, ob ich die Situation irgendwie auflösen könnte. Oder ob ich es überhaupt wollte? Klar war die Situation unangenehm. Doch je mehr ich mir darüber Gedanken machte, desto mehr war ich der Überzeugung, dass dieser Schlagabtausch und die damit verbundene komplette Ehrlichkeit vielleicht genau das war, was die Situation zwischen den beiden brauchte. Ich meine, falls man das überhaupt noch abwenden hätte können, was wäre wohl passiert? Bestenfalls wäre es so weiter gegangen, wie bisher zwischen Nael und Mum, mehr wäre danach wohl eh nicht mehr möglich gewesen. Und so? Naja, entweder konnten sie sich aussprechen und dann eine einigermassen neutrale Beziehung aufbauen oder sie würden sich so in den Haaren liegen, dass sie sich nie mehr sehen wollen. Was ja der bisherigen Situation auch ziemlich entspricht. Ich entschied mich also dazu, meinen Mund zu halten und zu schauen was passiert, auch wenn es mir schwer fiel. Ich verkreuzte also leicht meine Arme und lehnte mich auf dem Stuhl zurück. Ich gab mir Mühe, weder auf Naels Blicke noch auf die unserer Mutter zu reagieren oder zu antworten. Inzwischen ging es darum, wie Mum versucht hatte mit Nael Kontakt aufzunehmen. Ich hatte sie teilweise darin unterstützt aber musste dann schnell auch sagen, dass mir Naels Wohlbefinden und sein Wille wichtiger waren, als der Wunsch unserer Mutter, möglichst einfach wieder Kontakt zu ihm zu bekommen.

Nael gestand Mum, dass er ihre Karte gar nicht gelesen hatte und ich war überrascht, wie stark sie das traf. Natürlich musste es hart sein das zu erfahren. Aber hatte sie nicht ein bisschen auch damit gerechnet? Andererseits war es für sie eine der wenigen möglichen Lösungen und jetzt vor die Tatsache gestellt zu werden, dass diese von der anderen Seite nicht mal betrachtet worden war muss schon hart sein. Als Naels Stimme plötzlich etwas weicher wurde, horchte ich auf. Jetzt könnte es spannend werden... Auch Mum richtete sich wieder etwas mehr auf und ihre Stimme wurde nun ruhiger und ich erkannte sogar ein Lächeln, das ihre Mundwinkel umspielte. "Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das ändern könnten." beendete sie ihre Erklärung und schaute zwischen Nael und mir hin und her. Auch ich wendete meinen Blick zu Nael. Seine Gesichtszüge waren weicher geworden. Sein Blick wiederum lag auf mir. Mir war klar, dass er auf eine Antwort von mir wartete. Er wusste, dass ich zwar hin und wieder Kontakt mit ihr hatte. Doch wie es nun mit den Babies aussehen wird... Naja so ganz sicher war ich mir da selbst noch nicht. Es würde immer darauf ankommen, wie sich Mum verhalten wird. Wie sie sich Sara gegenüber verhalten wird, wird entscheiden, ob sie überhaupt zeigen darf, wie sie sich dann unseren Babies gegenüber verhalten würde. Und da der erste Besuch wäre wegleitend wie es ab dann weiter gehen würde. Naels Frage, wie meine Meinung dazu wäre, riss mich aus meinen Gedanken. Grundsätzlich fände ich es toll, wenn unsere Famlie so wieder einigermassen zusammengehören würde und etwas Zusammenhalt hatte. Und wenn wir es nicht probierten, würden wir auch nie herausfinden wie es gelaufen wäre. Mein Blick schweifte kurz zwischen Nael und Mum, dann nickte ich leicht und lächelte. "Wir können ja schauen wies klappt, es würde mich freuen, wenn es funktionieren würde." Auch Nael stimmte dem zu, was mich wirklich riesig freute. Ab diesem Zeitpunkt war die Stimmung deutlich gelassener und entspannter. Das Gespräch floss locker dahin. Natürlich waren alle etwas bedacht darauf, was sie fragten und erzählten, um ja nicht in eine heikle Richtung zu kommen aber das war für den Moment auch gut so. Wir bestellten uns eine zweite Runde Eis und die Zeit verrann wie im Flug.

Als ich einen Blick auf die Uhr warf, bemerkte ich, wie viel vom Nachmittag bereits vergangen war. Es war langsam echt an der Zeit, uns auf den Weg zu machen. Zumindest wenn wir uns noch ohne Stress für die Aufführung bereit machen wollten. Ich stupste Nael mit dem Fuss an, weil er gerade im Gespräch mit unserer Mutter vertieft war. "Hör mal, ich glaube es ist langsam an der Zeit, dass wir uns auf den Weg machen. Sonst muss die Show heute Abend ohne uns stattfinden" Nael nickte und auch Mum meinte "Das geht natürlich gar nicht, die können doch nicht auf ihre Hauptattraktionen verzichten. Lasst mich euch bitte einladen." sie winkte den Kellner zu sich und bestellte die Rechnung, welche sie dann auch gleich für unseren ganzen Tisch beglich. Wir vereinbarten, dass wir uns morgen Nachmittag am Strand mit Maike und Sara gemeinsam treffen würden und ich freute mich richtig darauf. Nachdem wir uns verabschiedeten, setzte ich mich wieder ans Steuer des Autos und Nael setzte sich auf den Beifahrersitz. Auf dem Heimweg wirkte er entspannt. "Es ist schön, dass du mitgekommen bist, danke Nael." meinte ich nebenbei. Zu gerne hätte ich ihn gefragt, wie er das Treffen fand, ob er erleichtert sei, schon etwas losgeworden zu sein was ihn störte und wie er unsere Mutter fand. Ich wollte ihn aber mit all diesen Fragen nicht überrumpeln und so entschied ich mich das ganze noch nicht anzusprechen. Seine Miene zeigte mir immerhin schon, dass er es nicht zu bereuen schien, mitgekommen zu sein.
Nachdem ich das Auto auf den vorübergehenden Parkplatz unseres Zirkusses auf der Wiese parkiert hatte,  verabschiedeten wir uns kurz. "Bis gleich Bro, wenn ich dich mehrheitlich hochheben msste in der Show würde ich dir jetzt sagen, du sollst nicht mehr zu viel essen, weil ich dich sonst mit dem ganzen Eis nicht mehr hochheben könnte, aber da ja ich mehrheitlich von dir herumgeworfen werde, werde ich mir diesen  Vorsatz selbst zu Herzen nehmen." meinte ich grinsend und gab ihm einen Handschlag.

Im Tiny House angekommen traf ich auf Sara. "Hallo mein Sonnenschein, wie geht es dir?" fragte ich sie und küsste sie kurz. Auch wenn sie nicht auftreten würde, trug sie ein echt schönes Kleid. Während ich kurz ins Bad ging und mich umzog und meine Haare stylte sprach ich mit ihr im Wohnzimmer "Was hast du heute Schönes gemacht?" Sie erzählte mir, dass sie einkaufen war. "Uhh da muss ich umbedingt noch eine Modeshow bekommen" meinte ich grinsend und streckte meinen Kopf aus der Badezimmertür hinaus.

Wir hatten aber leider gar nicht mehr so lange Zeit, Sara müsste eigentlich schon fast wieder bei Karmen sein. Als ich mich also zügig fertig gemacht hatte, begleitete ich Sara zum Schneidereiwagen von Karmen, da ich ihr noch kurz von heute Nachmittag erzählen wollte.
"Das Treffen mit Mum ging übrigens sehr gut. Zuerst hatte ich einen Moment angst, es könnte komplett eskalieren aber Nael hat das Ganze echt gut gehandelt. Wir haben für morgen nochmals abgemacht. Am Nachmittag am Strand. Und es würde uns echt freuen, wenn du und Maike auch mitkommen würdet, um Mum kennenzulernen. Was denkst du?"
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Sara Visconti

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BeitragThema: Re: Zirkus Zitkala   Zirkus Zitkala - Seite 9 EmptyFr Aug 16, 2024 7:05 pm

Ich schaffte es das Auto wieder sicher auf den Platz zu parken. Irgendwie war hier gut etwas los und es brauchte etwas um mich daran zu erinnern das heute zwei Schulklassen den Zirkus besuchten. Das hatten wir schon vor einer geraumer Zeit ausgemacht und ich befürchtete das sowohl Keanu, als auch Nael nicht wirklich dran gedacht hatten. Schulausflüge an einem Sonntag waren auch eigentlich eher unüblich. Sofort musste ich an Chacka denken und machte mich auf den Weg um zu schauen wie das Ganze so ablief. Im Kopf hatte ich noch das unsere Seiltänzerin Natalie das Ganze übernehmen wollte, also musste alles geregelt sein.

Meine Schritte führten mich direkt zum Eingang der Manege. Aus dieser hörte ich jedoch laute Musik und so ganz zusammenbringen konnte ich das jetzt wirklich nicht. Natalie drehte die Musik nicht so ganz laut auf.  Kaum war ich im Zentrum des Zirkus erblickte ich ein ganz unerwartetes Bild. Nicht unsere Seiltänzerin war gerade dabei die Schüler zu beschäftigen, sonders es war Maike. Chacka saß in der ersten Reihe und wischte sich mit einem Tuch über die Stirn. Er sah ein bisschen müde aus.  Maike zeigte den Kindern gerade einige Moves und die ersten Erfolge und Lächeln auf den Gesichtern waren bereits zu sehen. Henry war am Licht und der Musik und so trugen mich meine Füße zu Chacka.
Ich setzte mich neben ihm und stellte die Taschen ab. “ Hallo, was ist denn hier los? War Natalie nicht vorgesehen das Ganze hier zu leiten? Du siehst ziemlich erschöpft aus, alles gut?“ Meine Hand legte sich auf seine Schulter. Das er sich so über die kleinen Würmchen in meinem Bauch freute ließen ihn noch viel mehr in meinem Herzen sein, als er es sowieso schon war und genauso gehörte er zu meiner Familie dazu. Er würde die Babys lieben und alleine das war das allerschönste war er ihnen schenken konnte. Leider war er nicht immer der Fitteste und eine kleine Sorge war immer im Hinterkopf. “ Es geht schon, die ganze Rasselbande zu beschäftigen ist nichts mehr was ich so leicht hinbekomme. Leider ist Natalie ausgefallen. Sie liegt mit Fieber im Bett. Das war nicht ganz so super und man konnte nur hoffen das sich nicht noch jemand anstecken würde. Eine Krankheitswelle war wirklich schrecklich für den Zirkus. Die laufenden Kosten mussten immer abgedeckt werden. “Ich schau gleich einmal nach ihr und koche eine Suppe. Vielleicht solltest du dich etwas hinlegen. Maike wird das schon in den Griff bekommen.“ Da war ich mir schon ziemlich sicher. Diese Frau musste jeden Abend schlafen wie ein Baby. Die Energie die sie an den Tag brachte war wirklich nicht schlecht und dabei lächelte sie immer noch.

Chacka empfand den Vorschlag als gut und so machte er sich auf den Weg zum Wohnwagen. Ich wiederrum klaute mir aus dem Lebensmittelvorrat alles für Suppe und verzog mich damit in den Wohnwagen. Schließlich musste diese noch fertig bevor ich zu Karmen an die Arbeit musste.

Es dauerte eine gute Stunde, immer mal wieder schaute ich auf mein Handy, doch das Gespräch schien nicht ganz so schlecht zu laufen, da keine Mitteilung kam. Ich hoffte, dass sie es schafften in den Griff zu bekommen. Zu sehr war die Anspannung immer wieder da. Mit einer Schüssel Suppe und einer Gute-Besserung –Notiz brachte ich alles zu Natalie. Sie war wirklich nicht fit und so hielt ich mich nicht ganz so lange bei ihr auf. Schließlich wollte ich mich nicht anstecken.

Ich machte mich zurück in den Wohnwagen um mich für die Arbeit fertig zu machen. Irgendwie zwickte die Hose doch und so entschied ich mich für ein Kleid. Es saß schön und gleichzeig auch nicht all zu eng. So langsam konnten wir uns überlegen ob wie dem Zirkus erzählen wollten das Keanu und ich zwei Babys erwarteten. Zwillinge konnte man schließlich auch rein optisch nicht sehr lange verstecken.
Keanu kam und er wirkte glücklich. Das war schön und dennoch wusste ich das er leicht im Stress war. Für seine Verhältnisse war er wirklich spät dran. Wir tauschten einen Kuss .“Hey, mir geht es wirklich gut, leider fällte Natalie aus. Sie hat Fieber. Er musste es wissen da so ein Punkt ausfallen würde.  Im Bad fragte er mich wie mein Tag war und ich erklärte ihm das ich Shoppen war. Als er mir sagte das er sehen wollte was genau ich mir ausgesucht hatte musste ich lachen. “ Ist noch etwas zu früh. Wenn ich das jetzt anziehe, dann würde es mir über meine Hüfte rutschen. Es ist Umstandsmode. Eines kann ich dir aber doch jetzt schon zeigen.“ Ich holte die beiden Babybodys heraus und ging zu ihm. Erwartungsvoll schaute ich in seine Augen. Ich war so gespannt wie er auf sie reagieren würde. Es war schließlich das Erste was wir für die Babys gekauft hatten und ich war einfach nur hin und weg.

Als er schließlich soweit war machten wir uns auf den Weg zu Karmen. Endlich kamen wir auch dazu über das Treffen zu reden und ich hatte richtig vermutet das er gut gelaufen war. Sie wollte Maike und mich kennenlernen und ich lächelte. “Ich würde mich wirklich sehr freuen wenn sie mich und ich sie kennenlernen kann. Wir können ihr ja auch von den Babys erzählen. Etwas schöneres konnte ich mir nicht vorstellen wenn die Kinder eine Oma und einen Opa haben würden. Schließlich musste es ja Menschen geben die dann Ja sagten wenn es Mama und Papa einmal nicht taten.
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Maike Debbler

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BeitragThema: Re: Zirkus Zitkala   Zirkus Zitkala - Seite 9 EmptyFr Aug 16, 2024 7:19 pm

Das Natalie nun ausfiel konnte man nicht vermeiden und so mussten wir auf sie heute Abend verzichten. Ich schaffte es die Schüler zu bändigen und nach einer Stunde waren sie dann gut zufrieden und auf den Rückweg. Henry hielt mir eine Wasserflasche hin und ich nahm einen großen Schluck. Vorhin konnte ich beobachten das Sara kurz bei Chacka war, doch dieser war so fertig das er sich schnell hingelegt hatte. Ich konnte es verstehen, denn auch ich war ein wenig müde nach der geballten Dröhnung 9 Jähriger. Jetzt waren es noch 2 ½ Stunden bevor die Show vorbereitet werden musste und sicherlich würden die beiden Jungen gleich wiederkommen.
Für mich würde es jetzt kurz aufs Bett gehen um mich auszuruhen. Das Sofa gehörte noch Jacob und Kelly. So würde ich top fit wieder zur Show starten. “Dann kommt jetzt wohl entspan..“ Ich schaffte nicht das ganze auszusprechen, da mein Handy klingelte. Es war Almanzo und das machte mich doch etwas stutzig. Er rief nie an. “Hallo Almanzo, bereit für unseren Auftritt gleich?“ Am anderen Ende hörte ich jemanden Husten und ich befürchtete schon schreckliches “Hallo Maike meine Liebe, ich bin krank. Unsere Nummer müssen wir leider absagen. Dann hast du auch etwas mehr ruhe und ich lege mich hin. Leider konnte ich Chacka noch nicht erreichen und auch Keanu ist nicht ans Mobiltelefon gegangen.“ Meine Stirn zog sich in Falten und dennoch wünschte ich Almanzo eine gute Besserung. Hier ging definitiv etwas rum und da jetzt auch noch Almanzo ausfiel war die erste Hälfte wirklich zu dünn besetzt. Es startete ja schon mit einer ausgedünnten Pferdeshow. Ich legte auf und Henry hatte die Situation schon begriffen. Er bot sich an für Almanzo Medikamente und alles weitere zu besorgen.

Nun war ich alleine und probierte es noch einmal bei Keanu. Den bekam ich nicht ans Handy und so erklärte ich alles auf seiner Mailbox. Danach war Nael der Nächste bei dem ich es versuchte. Leider war auch dort niemand ans Handy zu bekommen. Es war schrecklich und meine Schläfe tat mir weh. Ich zermarterte mir das Gehirn um eine Lösung zu finden. An der Edac war das alles noch so viel einfacher, doch wir waren hier am anderen Ende der Welt und es konnte niemand mal eben so einspringen… OH MEIN GOTT DOCH! Ich schnappte mir mein Instagram und öffnete es. In die Suchliste gab ich Mark Sollez ein und dann schaute ich mir die letzte Story noch einmal an. Er machte hier Urlaub und ich wusste das wir schon so lange keinen Kontakt mehr hatten, vor allem nicht nachdem was damals so alles gelaufen war. Seine Nummer hatte ich, dennoch zögerte ich. Wir hatten damals für eine wichtige Prüfung einen Auftritt zusammen und ich wusste noch jeden der Schritte auswendig. Es würde die Show retten, wenn er das gemeinsam mit mir durchziehen würde. Dennoch hatte ich Angst, was wenn es für Nael ein rotes Tuch war? Am liebsten würde ich einfach schreien, denn in mir wusste ich das wir schon lange nicht mehr die Teenager waren wo es nur um das Liebeswirrwarr ging. Wir hatten einen Job und eine menge Verantwortung. Die Zirkussaison war am Anfang und die Leute mussten bezahlt werden. Arztkosten standen an. Ich musste mich jetzt entscheiden, denn sonst würde das alles nicht mehr klappen.

Mit zitternden Händen drückte ich auf wählen und wartete darauf das Mark abnahm. “Maike?“ Er war zurecht verwirrt. “Hallo Mark. Sorry das ich dich störe. Ich habe online gesehen das du Urlaub hier macht und ich weiß nicht warum, aber ich glaube, dass das Schicksal dich als Schutzengel schicken könnte, also nur wenn du willst. Und dann erklärte ich im Schnellverfahren alles und wieso ich das jetzt so spontan entscheiden musste. Zudem mussten wir abgleichen wie schnell er hier sein konnte. Denn dieser herzensgute Mensch versprach zu helfen. Das Schicksal wollte es wirklich, denn Mark war in einem Hotel untergekommen das nur eine halbe Stunde vom Zirkus entfernt war. Ich hätte vor Erleichterung weinen können und dennoch war ich angespannt. Also würde er herkommen und seine Kumpels ein paar Stunden im Stich lassen.

Nun hatte ich wirklich kaum noch Zeit. Ich schickte Nael erst einmal eine Sprachnachricht. “ Hallo Schatz, ich habe dich und Keanu versucht zu erreichen und ich nehme es als gutes Zeichen das du kein ganz schlechtes Gespräch mit deiner Mutter hast. Hier ist bloß gerade die Hölle los und das hat mich zu einer Entscheidung gebracht die ich nicht mit euch absprechen konnte. Wenn du wieder da bist, dann wirst du hier Mark Sollez antreffen. Wir füllen die Show von Almanzo und mir und können damit sogar noch etwas von Natalie abdecken. Verzeih mir das ich diese Entscheidung ohne dich treffen musste. Bis gleich. Ich liebe dich. Dann schloss ich auch schon das Tiny House auf und kramte in meiner Kiste nach den Verkleidungen und zog sie mir schichtweise an. Der Auftritt war ein Mix aus schnellen Kleiderwechsel und Tanz. Damals hatten wir eine 1 bekommen und wir waren super stolz auf uns. Ich suchte also noch schnell alles zusammen und schminkte mich. Mit viel Glitzer konnte ich einiges machen. Meine Haare wurden noch in 10 Minuten hochgesteckt und das müsste es für die Show sein. Sicher hatte ich heute keine Zeit mehr noch etwas zu ändern. Alles was wir an Zeit hatten mussten wir üben. Ich war mir ziemlich sicher das wir auch das ein oder andere Hilfsmittel hier hatten.

Am Zirkuseingang wartete ich auf Mark. Er hatte sich kaum verändert und sah immer noch wie aus dem Ei geputzt aus. An seinen Haaren hatte er einiges an Zeit reingesteckt und das brachte mich zum lächeln. Ich mochte Mark und das konnte und wollte ich nicht verstecken, denn er war wirklich ein Herzensmensch. Liebte ich ihn? Die Antwort war definitiv nein. Den ewigen Platz hatte Nael und wenn ich Mark so sah vermisste ich Nael auch. Wir verbrachten sehr wenig Zeit zu zweit und immer wenn ich sagte das es sich sicher ändern würde, dann kam etwas dazwischen. Ich ging zu Mark und wir umarmten uns. Auch er schien nicht schlecht von mir zu denken. Das freute mich nur all zu sehr.

Auf den Weg zum kleinen Lager redeten wir und brachten uns auf den neusten Stand in unserem Leben. Ich erfuhr, das er mittlerweile in einer Beziehung war. Es freute mich sehr und er fragte ob Nael und ich es geschafft hatten zu heiraten. Das war so lustig das ich lachen musste. Nael war nicht er Typ für das Ganze. Wir hatten es besprochen und dennoch waren wir für immer. Er erklärte mir stolz das er sich ziemlich sicher war noch alles zu kennen und auch das die Kleider ihm sofort ins Auge gesprungen waren. Er wusste das ich sie schon perfekt angezogen hatte.

Als wir alles hatten mussten wir dringend noch einmal alles durchgehen. Der erste Durchgang war so gut das ich vor Erleichterung im Kreis sprang und in die Hände klatschte. Wir konnten den Abend retten. Ein paar weitere Durchgänge und ich schickte Mark nach Karmen. Dieser erklärte ich kurz die Situation und so spontan wie sie war nahm sie sich Mark und der Kleiderhilfe an. Ich atmete noch einmal tief durch und ging hinter die Manege um Ansagen zu machen und dort zu helfen wo es ging. Sicher würden die Brüder jeden Moment kommen.
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Nael Nakai

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BeitragThema: Re: Zirkus Zitkala   Zirkus Zitkala - Seite 9 EmptySo Aug 18, 2024 8:00 pm

Es war schwierig zu beschreiben, wie ich mich fühlte, als Keanu und ich zurück ins Auto stiegen und unsere Mutter und die Eisdiele hinter uns liessen. Keanu sass wieder am Steuer und ich hatte mich etwas weniger verkrampft als noch auf dem Hinweg daneben gesetzt. Wir hatten die erstne paar Kreuzungen hinter uns gelassen und waren nun auf der Strasse aus dem Stadtzentrum heraus, als Keanu sich dafür bedankte, dass ich mitgekommen war. Ich nickte zustimmend, innerlich immer noch damit beschäftigt meine Gefühle zu sortieren und dadurch unfähig ein Gespräch anzufangen. Keanu schien das, wie auch schon auf dem Hinweg, zu akzeptieren und so fuhren wir mehr oder weniger still zurück zum Zirkus.
Kaum angekommen sprang ich aus dem Wagen. Nun da wir wieder zurück in gewohnter Umgebung waren, fiel auch noch die restliche Anpannung von mir ab. Das Gefühlswirrwarr in mir drin verschwand zwar nicht gänzlich, beschäftigte mich aber auch nicht länger. Zumindest nicht in diesem moment.
Auch Keanu stieg aus dem Wagen aus und scherzte auch gleich über die Menge an Eis, die wir gegessen hatten, und die Tatsache, dass ich ihn nachher in der Show heben durfte. Das entlockte mir ein Lächeln und ohne zu zögern verwandelte ich den Handschlag, den Keanu mir daraufhin gab, in eine kurze Umarmung. "Danke, dass du mich mitgenommen hast. Ohne dich hätte ich mich das nie getraut", bedankte nun auch ich mich noch bei ihm. Das war dann aber auch alles, was ich zu dem Thema aktuell sagen wollte. Vielleicht würden wir später noch einen Moment finden, um darüber zu sprechen. Nach der Show. Jetzt war zuerst Professionalität gefragt. Dennoch gab es jemanden, den ich vor der Show unbedingt noch sehen wollte. Die Frage war nur, wo sie sich gerade aufhielt.Ich zog mein Handy hervor und sah, dass ich einen verpassten Anruf von Maike und dann auch noch eine Sprachnachricht hatte. Sehr gut, dann wurde meine Frage hoffentlich auch gleich beantwortet. Ich hob das Handy ans Ohr und machte mich auf den Weg zurück zu unserem Tiny House.
"Hallo mein Schatz, ich habe dich und Keanu versucht zu erreichen und nehme es als gutes Zeichen, dass du kein ganz schlechtes Gespräch mit deiner Mutter hast", klang Maikes Stimme an mein Ohr und in meinem Bauch bildete sich sofort ein kleiner Knoten. Was ist vorgefallen, dass sie Keanu und mich hatte versucht zu erreichen? Lange raten brauchte ich nicht, denn die Sprachnachricht war damit nicht beendet. "Hier ist bloß gerade die Hölle los und das hat mich zu einer Entscheidung gebracht die ich nicht mit euch absprechen konnte. Wenn du wieder da bist, dann wirst du hier Mark Sollez antreffen. Wir füllen die Show von Almanzo und mir und können damit sogar noch etwas von Natalie abdecken. Verzeih mir das ich diese Entscheidung ohne dich treffen musste. Bis gleich. Ich liebe dich."
Mechanisch liess ich das Handy zurück in meiner Hosentasche verschwinden. In meinem Kopf drehten sich tausende Gedanken gleichzeitig. Wieso waren Natalie und Almanzo ausgefallen? Woher kam jetzt plötzlich Mark? Wusste Keanu Bescheid?
Nerven meinen Bruder zu informieren, hatte ich gerade echt nicht. Dennoch war es wichtig, dass er Bescheid wusste. Daher zog ich das Handy nochmals hervor und leitete ihm mit einem kurzen "FYI" die Sprachnachricht weiter, während ich meine Schuhe abstreifte. Dann flog das Handy aber auch schon auf unseren Esstisch und ich liess mich auf die Couch fallen, wo ich mir das erste Kissen griff und einfach mal gerade aus hineinschrie. Das ganze Gefühlschaos in mir drin musste irgendwie einfach raus.
Zuerst das Gespräch mit Mum, von dem ich immer noch nicht wirklich wusste, was ich davon halten sollte und jetzt das. Ich hatte keinen Grund an Maike zu zweifeln. Viel mehr ein schlechtes Gewissen, dass sie hier durch die Hölle musste und versuchte, den Zirkus über Wasser zu halten, während Keanu und ich mit unseren Familienproblemen beschäftigt waren. Und dennoch schlichen sich einige bissige Fragen durch meinen Kopf: Weshalb war Mark hier? Hatte Maike vor heute davon gewusst? Und falls ja, weshalb hatte sie nichts gesagt?
Eifersucht mischte sich in das Gefühlschaos in mir drin und ich mochte es kein wenig. Irgendwie wurde gerade einfach alles zu viel.

Als ich das letzte Mal auf Entzug war, hatten wir eine Menge Gruppentherapie-Sessionen. Dabei wurde auch immer wieder von Triggern gesprochen. Für manche Leute waren es psychische oder körperliche Schmerzen gewesen, die sie triggerten. Für andere waren es Selbstkomplexe, Trauer oder Wut. Ich hatte es nie wirklich auf einen einzigen Trigger zurückführen können. Es war kein Geheimins, dass ich noch nie wirklich gut mit meinen eigenen Gefühlen umgehen konnte. Und wenn dann zu viele oder zu starke Emotionen zusammen kamen, war es eine Erlösung nichts mehr zu spüren oder sich eben auf einen einzigen Schmerz konzentrieren zu können.
Die letzten Wochen über, insbesondere seit unsere Mutter aufgetaucht war, hatte ich immer wieder Momente, in denen ich stark mit mir selbst kämpfen musste. Drogen waren das kleinere Problem, die waren längst vom Zirkusgelände verbannt worden und auch nicht mehr so einfach zu beschaffen wie früher, als ich noch in der Szene drin war. Aber Messer... Keine drei Meter von mir weg stand ein ganzer Messerblock, darunter eine Schublade mit zwei Scheren und zwei Meter in die andere Richtung waren im Spiegelschrank meine Rasierklingen drin. Es wäre so einfach...
Die letzten Wochen über, war es entweder Keanus oder Maikes Präsenz gewesen, die mir schlussendlich dabei geholfen hatten, nicht zurückzufallen. Doch Maike war wahrscheinlich gerade irgendwo hier auf dem Gelände mit einem wandelnden Trigger unterwegs und wo Keanu war hatte ich keine Ahnung. Ausserdem konnte ich ihn gerade nicht auch noch damit belästigen. Nicht, nachdem er schon den ganzen Nachmittag für meine Probleme mit unserer Mutter geopfert hatte.
Ein leichtes Stupsen an meinem Handrücken schreckte mich auf und mein Kopf wäre beinahe mit Kellys kollidiert, als ich aufsass. Zum Glück rutschte sie wegen meiner heftigen Bewegung vom Sofa auf den Teppich. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie hier war, als ich hineingekommen war. So sehr war ich mit mir selbst beschäftigt gewesen.
"Hey Kiddo, sorry für gerade eben. Ich hab nicht bemerkt, dass du da bist", entschuldigte ich mich sofort und half ihr mit einer Hand zurück auf das Sofa.
Sie machte eine wegwerfende Handbewegung als ob sie sagen wollte, dass es kein Problem war und griff nach dem bunten Knäuel Garn, das ebenfalls mit ihr auf dem Boden gelandet war.
"Was hast du da?", fragte ich, dankbar für die Ablenkung. Dennoch blieb mein Blick länger als mir lieb war an der Schere auf dem Couchtisch hängen.
Sie entwirrte die Fäden und hielt mir dann ihr Werk entgegen. "Du knüpfst Freundschaftsbänder?", fragte ich.
Kelly nickte und schnappte sich meine Hand. Ich liess sie das Band um mein Handgelenk legen und ignorierte den Gedanken, dass sie gerade die Stelle mit ihrem Bändchen verzierte, die ich vor wenigsten Minuten am liebsten noch aufgeschnitten hätte. Noch war das Band etwas zu kurz für mein Handgelenk. Das stellte auch Kelly fest und drückte mir sofort das Ende in die Hand. Sie signalisiete mit ein paar Handbewegungen, dass ich es festhalten sollte, während sie fleissig weiterzuknüpfen begann. "Für wen ist das Band?", fragte ich weiter.
Sie lächelte und drückte mir ihren Zeigefinger vor die Brust. "Für mich?"
Ein Nicken folgte und brachte etwas wiederwillig auch das Lächeln zurück auf mein Gesicht. "Wow, danke Kelly. Ich fühle mich geehrt."

Keine zehn Minuten später war das Band fertig. Wir hatten zusammen sogar noch ein Youtube-Video gefunden, dass zeigte, wie man verschiebbare Knöpfe machen konnte, sodass ich das Armband an- und ausziehen konnte, ohne es kaputt zu machen. Für die Show war das sehr wichtig, da Keanu sonst daran einhängen und sich verletzen konnte. Kelly wirkte richtig stolz, als sie den Knopf an meinem Handgelenk festzog und das rot-grün-schwarze Band auf meiner Haut zu liegen kam. "Es ist superschön, Kelly. Danke vielmal!" bedankte ich mich und erwiderte die Umarmung, die sie mir gab. Dabei fiel mein Blick auf das Armband und die Narben dahinter und da hatte ich plötzlich einen Gedanken.
"Warte mal kurz hier, ich hab auch was für dich", sagte ich und erhob mich vom Sofa. Mit ein paar schnellen Zügen kletterte ich die Leiter zu unserer zweiten Loft hoch, wo noch ein paar Kisten von unserem Umzug waren. Darunter eine mit Sachen von der EDAC, die ich nicht angetastet hatte, seit wir hier gelandet waren. Nun nahm ich sie jedoch und kletterte damit zurück nach unten zu Kelly. Dort angekommen stellte ich sie auf den Tisch und suchte meine Lederarmbänder hervor. Sie waren in einer Plastiktüte, mit der ich mich zu Kelly auf das Sofa setzte und sie ihr aufhielt. "Wenn du möchtest, darfst du dir eins aussuchen. Damit du auch ein Freundschaftsband von mir hast. Du kannst alle nehmen, ausser dem hier." Ich nahm das Freundschaftsband von Jill heraus und schob auch dieses über mein Handgelenk zu dem von Kelly, bevor ich ihr die Tüte erneut entgegenhielt.
Kelly liess sich Zeit bei der Auswahl, betrachtete jedes Band und hatte dabei ein sehr glückliches Lächeln auf den Lippen. Keine Zweifel, das war eine gute Idee gewesen. Schlussendlich entschied sie sich für ein schmales Band aus beigem Leder, dass ein Zickzackmuster eingeprägt hatte. Ich musste es zwei Mal um ihr Handgelenk legen und hatte auch dann noch mehr als genug Band übrig, um es durch den Verschluss zu ziehen. Dennoch schien sie sehr stolz, als ich schliesslich meine Hände zurücknahm und die Tüte zurück in die Kiste legte. Dabei fiel mein Blick auf die Uhr. Es war höchste Zeit, dass ich mich für die Show fertig machte. Bevor ich mich jedoch aufmachte, schmierte ich Kelly noch ein Peanutbutter & Jelly Sandwich. Aus irgendeinem Grund mochte sie diese Dinger lieber als Vegemite. Dann musste es aber schnell gehen. Ich schlüpfte in mein Manegenoutfit, zog schwarze Trainingshosen und einen grauen Hoodie darüber und schnappte mir noch ein Haargummi, ehe ich mich auf zur Manege machte.

Im Gehen band ich mir die Haare so gut wie ohne Spiegel möglich nach Hinten und kam schliesslich immer noch etwas aufgewühlt aber dank Kelly einiges ruhiger am Zelt an. Zu meiner Überraschung stand Maike ohne Mark hinter dem Vorhang und tauschte sich gerade mit Henry über ein Lied aus. Der Licht und Tontechniker nickte einmal und machte sich dann auf zu seinem Platz als er mich kommen sah. Ich zögerte nicht lange und schlang meine Arme von hinten fest um Maikes Taille. Ihre Nähe, das war das Dritte, was das Gefühlschaos in mir drin beruhigten konnte. "Hey mein Engel", flüsterte ich an ihren Hinterkopf und drückte sie nochmals fest an mich, ehe ich sie los liess damit sie sich umdrehen konnte. "Tut mir leid, dass wir weg waren und du hier ganz alleine die Show retten musstest", entschuldigte ich mich. "Was ist denn passiert?"
Sie erklärte, dass Natalie und dann auch Almanzo krankheitsbedingt ausgefallen waren. Das klang gar nicht gut. Krankheitswellen konnten ziemlich übel für den Zirkus enden, insbesonere wenn im Extremfall sogar Shows ausfallen mussten, weil zu wenige Artisten fit waren. Aus diesem Gesichtspunkt hatte sie wirklich den Abend gerettet in dem sie Mark hatte herholen können.
Sie endete ihre Erzählung und sah dann mich mit einem Blick an, der ganz klar "Und wie war's bei euch?" bedeuten sollte.
"Mit Mum war es ganz okay... Der Anfang war ziemlich holprig aber ich glaube wir haben die Kurve gekriegt... Wir wollten sie morgen Nachmittag nochmals treffen und dich und Sara auch mitnehmen, damit ihr sie kennenlernen könnt. Naja, 'offiziell' kennenlerenen in deinem Fall", erzählte ich und realisierte plötzlich, dass Maike morgen vielleicht ja gar keine Zeit haben würde. Jetzt wo Mark uns aushalf und extra wegen ihr hergekommen war, konnte sie ja schlecht morgen den halben Tag einfach so verschwinden. Der Gedanke, dass sie nicht dabei sein würde und stattdessen mit ihm Zeit verbrachte tat weh. "Aber vielleicht sollten wir erst mal morgen abwarten... Wenn hier wirklich eine Krankheit umgeht, sollten wir das Treffen vielleicht besser absagen", fügte ich daher schnell an.
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Keanu Nakai

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BeitragThema: Re: Zirkus Zitkala   Zirkus Zitkala - Seite 9 EmptyMo Sep 30, 2024 2:34 pm

Als ich nachfragte, ob mir Sara zeigen mag was sie neues gekauft hatte lachte sie. Es handle sich um Umstandsmode und passe ihr dem entsprechend noch nicht. Natürlich, so weit hatte ich noch gar nicht gedacht. Mit den zwei kleinen Würmchen, die in ihr am wachsen waren, würde sie wohl bald nicht mehr in ihre normalen Klamotten passen... Etwas wollte sie mir aber dennoch zeigen und so kam ich neugierig aus dem Badezimmer heraus. Als sie sich umdrehte und mir entgegenkam sah ich ein kleines Stück Stoff in ihrer Hand. Erst, als sie näher kam erkannte ich, dass es sich um einen, nein zwei Babybodys. Ich nahm sie vorsichtig in die Hände und betrachtete sie. Erst jetzt fiel mir das Muster auf. Darauf waren tatsächlich keine Zirkuszelte und Elefanten, die auf Bällen balancierten. Sie waren perfekt. Ein  Lächeln umspielte meine Lippen. "Die sind ja genial. Wo hast du denn die gefunden? Ich kann es mir schon fast vorstellen, wie unsere Babys darin über den Zirkus krabbeln..." ich lächelte und küsste Sara zärtlich auf den Mund.

Da wir aber nicht all zu lange Zeit hatten, machte ich mich zügig fertig und begleitete dann Sara auf dem Weg zu Karmen, um ihr noch vom Treffen mit Mum zu erzählen. Sara freute sich ehrlich darüber, dass alles gut geklappt hat. Genau deshalb liebte ich sie so. Sie ist so ein herzensguter Mensch und auch wenn es bei ihr gerade nicht gut lief und ihre Familie echt katastrophal war, freute sie sich ehrlich darüber, dass es bei Nael, mir und unserer Mutter doch einigermassen lief. Und genau in diesem Moment wurde mir klar, dass ich etwas probieren musste, um auch für Sara das Bestmögliche zu ermöglichen... Mit ihrer Idee, dann Mum von den Babies zu erzählen holte mich Sara schnell wieder aus meinen Gedanken. Diese mussten jetzt gerade noch warten, würden aber bestimmt noch weitergespinnt werden... "Hm... dazu muss ich dir vielleicht noch beichten, dass ich es Mum bereits erzählt habe..." ich lächelte Sara etwas unsicher an. Eigentlich war ich aber froh, dass Mum nun bereits vorgewarnt war. So sagte sie hoffentlich beim Treffen mit Sara nicht mehr so viel Mist wie vorhin, als ich es ihr erzählte. Schliesslich hatte sie jetzt noch etwas Zeit, um sich mit dem Gedanken abzufinden oder sogar anzufreunden, wer weiss. Aber es wäre bestimmt super, wenn wir uns alle gemeinsam treffen würden. Und wenn Mum sich nicht benehmen würde, so hätten Nael und ich ihr schnell die Leviten gelesen und sie weggeschickt. Dann  würden wir wieder einmal ein Picknick zu Viert machen, was auch toll wäre. Ich verabschiedete mich vor Karmens Näh-Wagen mit einem kurzen Kuss von Sara. Einige Artisten wuselten vor dem Wagen umher und den beiden Frauen würde bestimmt auch heute wieder nicht zu langweilig werden. Als Sara im Wohnwagen verschwand machte ich mich auf den Weg zum Zirkuszelt und zückte dabei mein Handy. Als ich sah, wie viel ich verpasst hatte, biss ich mir auf die Lippen. "Mist" murmelte ich. Maike hatte bereits am Nachmittag versucht, mich anzurufen und kurz nach unserer Ankunft im Zirkus hatte Nael mir eine Nachricht weitergeleitet? Warum hatte ich bloss nie auf mein Handy geschaut? Was war wohl los? Schnell und mit leicht zitternden Fingern tippte ich auf die Sprachnachricht und hielt das Handy an mein Ohr. Die Nachricht war kurz aber ich hörte sofort heraus, dass hier im Zirkus wohl so einiges nicht so klappte wie es hätte sollen. Maike hatte Mark eingeladen, um uns zu helfen. Mein schlechtes Gewissen wurde einiges grösser. Es dürfte nicht an Maike liegen, so die Situation retten zu müssen. Nicht, dass ich nicht an sie glaubte, ich war mir sicher, dass sie das perfekt gelöst hatte. Aber es durfte nicht allein ihre Verantwortung sein und so komplett an ihr hängen. Und wie ging Nael damit um? Er hatte nicht mehr geschrieben, als die weitergeleitete Sprachnachricht. Und ich wusste, dass er das Heu nicht auf der gleichen Bühne hatte, wie Mark. Wo war Nael wohl gerade? Ich drehte mich einmal kurz um meine eigene Achse, unsicher wohin ich sollte. Mein Herz klopfte wie wild. Die Nachricht von Nael war schon einige Zeit her. Abrupt drehte ich um und rannte so schnell es ging zu Naels Wohnwagen. Als ich den Wohnwagen sah, entdeckte ich Kelly, die gerade in einer Ruhe aus dem Tiny House hinausschlenderte. Etwas ausser Atem fragte ich sie, wo Nael war. Sie schaute mich etwas verwirrt an und zuckte mit den kleinen Schultern. Danach deutete sie auf das Zirkuszelt. Ich lächelte sie kurz an "Ah, dann hat er sich schon auf den Weg gemacht, vielen Dank Kelly." Schnell drehte ich mich um und rannte zum Zirkuszelt. Dass Kelly so entspannt aus dem Tiny House schlenderte hiess ziemlich sicher, dass darin alles okay war. Nael würde auch nichts machen, wenn er wüsste, dass Kelly es sehen könnte, sei es davor oder danach. Das hoffte ich zumindest.

Ausser Atem erreichte ich den hinteren Teil der Manege. Erleichtert sah ich dort Nael bei Maike stehen. Also ging ich sogleich auf die Beiden zu. Nael wirkte etwas angespannt aber nicht so, dass ich mich gleich um ihn kümmern musste. Zudem hatte Maike das vermutlich deutlich besser im Griff als ich, also ging ich direkt zu ihr. "Hey Maike. Es tut mir mega leid, dass ich den Anruf nicht angenommen habe. Das war echt nicht professionell und nicht fair von mir. Du solltest solche Situationen nicht alleine lösen müssen. Wobei ich zugeben muss, dass du das echt Souverän gemeistert hast. Danke dir tausend mal fürs organisieren, Maike." ich drehte mich zu Mark ab, der gerade daneben stand und begrüsste ihn mit einem freundschaftlichen Klopfen auf die Schulter. "Na du Magier-Meister! Schön dich wieder einmal zu sehen. Danke, dass du uns hier so spontan den Hintern rettest. Es freut uns riesig, unseren Zuschauern einen so genialen Special-Guest bieten zu können." Nun schweifte mein Blick zwischen den Beiden hin und her: "Braucht ihr noch etwas? Kann ich euch noch mit irgendwas helfen oder kann ich einen von den anderen Artisten noch etwas abgeben, das euch helfen würde?"

Danach ging ich kurz rüber zu Nael und stellte mich unauffällig neben ihn hin. "Hey, bei dir alles okay? Bloss weil jetzt heute doch etwas sehr turbulent wurde..."

Auch Dad kam hinter die Bühne und schnell erzählten wir ihm von der Situation und von Maikes genialem Einfall. Er nickte Maike bewundernd zu und begrüsste ebenfalls Mark. "Hallo Mark, ich bin Chacka. Ich hoffe per du ist für dich in ordnung. Kannst du mir noch sagen, woher du kommst? Dann kann ich das in die Vorstellung von dir und die Überleitung mit einbauen." Dad sah etwas müde aus, doch er wollte gerne die Moderation übernehmen "Schliesslich durfte ich mich dafür dank Maike am Nachmittag ausruhen. Nael, da hast du dir wirklich eine tolle Powefrau geangelt."
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Sara Visconti

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BeitragThema: Re: Zirkus Zitkala   Zirkus Zitkala - Seite 9 EmptyFr Okt 04, 2024 1:54 pm

Keanu fand die beiden Bodys wirklich süß und es freute mich. So vorsichtig wie er sie an sich nahm musste ich schon schmunzeln. Dennoch verstand ich es. Die Würmchen würden zu Anfang genauso zerbrechlich sein. Allein die Vorstellung, dass ihnen etwas geschehen konnte wenn man sie nicht richtig halte würde, ließ meine Hände schon schwitzig werden. Ich musste mich gut vorbereiten auf diese Umstellung und vielleicht würde ein Schwangerschaftsvorbereitungskurs auch helfen. Hoffentlich gab es auch einen Onlinekurs. So ein Zirkusleben war wirklich toll, aber auch unglaublich anstrengend. Gerade in komplizierten Situationen musste man immer improvisieren können, doch jetzt mit den Würmchen würde das wohl noch nicht so einfach gehen. Ich lehnte mich an Keanu als er mir einen Kuss auf die Lippen gab und schloss meine Augen. Die geliebte Zweisamkeit würde ich sicher vermissen.

Die Strecke zum Kostümwagen nutzten Keanu und ich für einen kurzen Austausch. Das Treffen mit ihrer Mutter war gut verlaufen und so wurde direkt ein neues Treffen geplant, indem sie Maike und mich verstellen wollten. Sicherlich würde das mit einigem an Anspannung verbunden sein und auch wenn ich nicht wusste wann der richtige Zeitpunkt war von der Schwangerschaft zu erzählen, fand ich den Moment nicht ganz so schlecht. Das riss meinen Freund aus seinen Gedanken und er gestand mir kleinlaut das er bereits gebeichtet hatte das sie Oma wurde. Ich überlegte und war irgendwie erleichtert, dass wir es nicht noch vor uns hatten. “Zum Glück ist das abgearbeitet. Wie hat sie darauf reagiert?“ Mittlerweile kannten wir schon beide Seite und ich musste sagen, dass mir Chacka immer mehr gefiel, weil er bis zu diesen Zeitpunkt der Einzige Großelternteil war der sich darüber gefreut hatte. Umso mehr hoffte ich wirklich das auch Keanus und Nael Mutter sich mit dem Gedanken anfreunden konnte.

Leider war unsere gemeinsame Zeit bereits vorbei und ich verabschiedete mich vor dem Wagen von Keanu. Dieser bekam noch einen intensiven Kuss und dann mussten wir wieder arbeiten. Ich wollte gerade Karmen begrüßen, als ich auch schon fast mit einem mir Fremden zusammengestoßen wäre. “Oh sorry, das tut mir Leid.“ kam es von dem Jungen in unserem Alter. Er hatte einen schicken Anzug an und der Kragen war komplett aus Pailletten. Der sah eher wie ein Showauftrittsanzug aus, als wie ein einfacher Besucher und das verwirrte mich dann doch. Ich winkte ab und ließ ihn vorbeitreten. Irgendwie schien er es eilig zu haben und da wollte ich ihn nicht unnötig aufhalten. Karmen begrüßte mich mit wirrem Haare und sie sah nach viel Arbeit aus. Also ließ ich nicht lange auf mich warten und packte sogleich an. Ich setzte mich ans aufkleben von Strasssteinen und so ganz nebenbei erklärte mir Karmen die Situation. Mark war ein Schüler an der Edac gewesen und somit lag ich genau richtig mit meiner Überlegung bezüglich des Alters. Er würde für Almanzo einspringen. Maike und er würden einen Auftritt wiederholen von der Schulzeit und in allen anderen Fällen würde ich das total Wahnsinnig finden. Das musste sie erst vor einigen Stunden gewusst haben und dann einfach mal so etwas von früher machen. Ich hoffte einfach nur, dass es gut gehen würde. Karmen hing ziemlich nach mit der Arbeit, weil das anpassen eines Anzuges für Mark wirklich einiges an Zeit gekostet hatte. So schafften wir es nicht bis zur Show. Jedes Kostüm war wirklich ziemlich knapp vor dem Auftritt fertig und es gab keine Chance etwas von der Show zu sehen.
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Maike Debbler

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BeitragThema: Re: Zirkus Zitkala   Zirkus Zitkala - Seite 9 EmptyFr Okt 04, 2024 2:19 pm

Ich wurde immer unruhig. Die beiden Brüder waren immer noch nicht da und ich hätte mit zunehmender Zeit einfach gerne geweint. Zum Einen weil ich wirklich Sorge hatte, das ich eine Grenze überschritten hatte. Ich war nicht der Chef im Zirkus und alles war ich an Ideen hatte wurden von Chacka und Keanu abgesegnet. Da Chacka sich am ausruhen war, blieb nur Keanu und er und Nael waren nicht wirklich erreichbar. Das brachte mich auch schon auf den zweiten Punkt. Nael! Ich hatte nichts von ihm gehört und die Tatsache, dass die beiden Häkchen der Sprachnachricht blau waren ließ mich das Schlimmste glauben. Nur leider konnte ich nicht weg und stand hier alleine. Henry versuchte mich zu beruhigen, er wusste von mir das es kompliziert war zwischen Mark und Nael und dennoch versuchte er mich zu bestätigen. Er rieb mir über den Rücken und ich versuchte mich einfach wieder zu fangen. Das war nicht wirklich einfach und so versuchte ich es einfach damit ihm die Musik zu geben.

In meinen Kopf bekam ich die Gedanken nur leider nicht zur Ruhe. Jeder Tänzer den ich kennen lernen durfte erzählte immer davon, dass sie sich vorstellten sie würden fliegen. Alles würde leicht um sie herum und ich würde lügen wen ich es mir nicht auch genauso immer ausgemalt hatte. Jetzt mit der Luftakrobatik war ich sicher dem Fliegen auch einiges näher, doch wenn wir ehrlich sind, dann könnten Menschen nicht fliegen. Jeder der das behauptete belog sich selber. Was blieb also noch wenn man nicht fliegen konnte? Genau, das Fallen. Fallen fühlt sich nie gut aus. Es ist etwas ohne Kontrolle und gibt einen ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Man weiß nicht wie genau die Landung wohl sein wird und auch nicht wie hart der Aufprall. Das war genau das was ich jetzt gerade fühlen konnte. Der einzige Fallschirm den ich habe war Nael und der ließ auf sich warte. Ein Kloß bildete sich in meiner Kehle und sicher würde der gleich hoch kommen.

Gerade als ich es nicht mehr aushalten konnte legten sich Hände um meiner Taille und ich wusste das diese zu Nael gehörten. Körpernähe beruhigte mich und es sprach nicht davon, dass er mir böse war. Seine Stimme tat mir gut und als ich die Chance hatte musste ich mich einfach zu ihm umdrehen. Mein Blick ging zu seinen Augen. “Hey“ bekam ich etwas heiser heraus. Der Kloß in meinem Hals was noch nicht ganz weg. Er entschuldigte sich bei mir und fragte was genau hier passiert war. Ich liebte ihn so sehr das er sich mit der Entscheidung gut abgefunden hatte. “Heute Mittag war die Schuldklasse da. Diese sollte eigentlich von Natalie geführt werden. Leider ist sie krank geworden und ich bin für sie eingesprungen. Chacka hatte es versucht, doch das war viel zu anstrengend für ihn gewesen und so hat er sich etwas hingelegt. Dann kam die Nachricht das Almanzo sich auch angesteckt hat und da ja auch die Pferdeshow schon so schwach besetzt ist und ich euch nicht erreichen konnte, musste ich improvisieren. Über Instagram habe ich vor zwei Tagen gesehen das Mark in der Nähe Urlaub mit seinen Freunden macht und da bin ich auf ihn gekommen. Eigentlich war nichts geplant und das ich das erste Mal seit einer Ewigkeit das ich überhaupt mit ihm geredet habe. In meiner Not habe ich ihn gefragt ob er einspringen könnte und er hat ja gesagt.“ Das ich damals, während der Trennung von Nael, mit Mark geschlafen hatte war nicht förderlich für die Situation. Wen man von dem Gedanken absieht, dass ich ziemlich zugedröhnt von den Keksen der Oma war, wollte ich über Nael hinweg kommen. Mark war ein toller Typ und ich liebte ihn als Menschen, doch so wie ich Nael liebe war es nicht.

Er hatte eigentlich schon genug Probleme und da kam ich noch mit Mark um die Ecke. Eigentlich sollten wir die Zeit nutze um über das Treffen mit seiner Mutter zu reden. Er Verstand und fing gleich an zu erzählen. Sie wollten sich morgen noch einmal am Strand treffen und Sara und ich sollten auch dabei sein. Das machte mich irgendwie nervös. Eigentlich hatten wir uns gut unterhalten, doch da wusste ich nicht wer sie war und sie hatte er nicht für nötig gehalten sich richtig vorzustellen. Nael wurde plötzlich komisch und ich brauchte um zu verstehen. “Nein, also ich würde nichts dazwischen kommen lassen. Es ist dir Wichtig und mir ist es das auch. Krank sollten wir hoffentlich nicht werden. Selbst wenn ich zugeben muss das ich leicht Respekt davor habe deine Mutter so richtig kennen zu lernen. Ach und was Mark betrifft. Er muss heute nach der Show wieder zurück. Wenn ich es richtig habe dann würde seine Freundin eifersüchtig werden wenn er wo anders übernachtet.“ Vielleicht beruhigte ihn das auch ein wenig mehr.

Kaum das ich wieder von ihm angefangen hatte zu reden kam er auch schon und man sah ihm an das auch er sich nicht sehr wohl fühlte Nael zu sehen. Die Sache mit dem Messer musste noch tief stecken und umso mehr hatte ich Respekt davor, das der Wunsch zu helfen größer war als die Angst. Er war einfach ein Gutmensch. Er trug einen Anzug und des stand ihm sehr gut. Karmen war ein Talent und ich staunte was sie in so kurzer Zeit alles schafft. “Super, du hast es geschafft. Die Zwillinge sind auch wieder da. Lasst und also die Show retten.“ Mehr Anspannung ging nicht und wieder schickte jemand Erlösung. Dieses Mal war es Keanu. "Hey Maike. Es tut mir mega leid, dass ich den Anruf nicht angenommen habe. Das war echt nicht professionell und nicht fair von mir. Du solltest solche Situationen nicht alleine lösen müssen. Wobei ich zugeben muss, dass du das echt Souverän gemeistert hast. Danke dir tausend mal fürs organisieren, Maike."
Noch mehr Erleichterung. Keanu war froh das wir die Show so spielen konnten. “Schon gut, ihr könnt ja auch nicht immer alles machen. Für die nächste Show schauen wir dann wer wieder fit ist. Mach dir keinen Kopf.“ Jeder von uns arbeitete ziemlich hart und niemand sollte sich vorwürfe machen wenn einmal etwas Wichtiges dazwischen kommt.

Mark wurde begrüßt und er winkte all den Dank mit einer einfachen Handbewegung ab. “Ein Urlaub vom Zirkus fühlt sich sowieso komisch an. Es ist mir eine Ehre bei euch im Zirkus mein Können zu präsentieren.“ Ich verdrehte innerlich die Augen. Gentlemen durch und durch. So war er nun einmal. Keanu erkundigte sich noch einmal ob wir etwas brauchten und ich schüttelte den Kopf. “Nein, ich denke wenn die Musik da ist, haben wir alles regeln können. Die Kostüme sitzen. Soll wohl schief gehen..“

Ich nutzte die Zeit um mit Mark noch einmal alles durchzugehen. Auch Keanu und Nael wechselten einige Wörter miteinander. Wir waren in der ersten Hälfte bereits mit unserem Auftritt dran. So könnten wir sowohl die Zaubershow, als auch die Seiltanznummer ausschmücken. Der Edac sei Dank, das dieser Showauftritt eine gute Länge haben musste. Chacka kam zu unserer Runde hinzu und Keanu erklärte kurz und mit gut gewählten Worten wie der Stand der Dinge. Chacka nickte mir zu und das ließ mich erröten. Die ganze Angst von vorhin war verflogen und ich war nun um einiges beruhigter. Chacka brauchte noch ein paar Infos von Mark und nachdem diese ausgetauscht wurden konnte die Show auch schon starten.

Die Begrüßung bekam Chacka wirklich toll hin und ich konnte sehen das Mark leicht rot wurde. Im Mittelpunkt stehen war eigentlich bei ihn nur Thema wenn er es sich selber aussuchte. Ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und schaute der Show zu. Wie immer lieferten die ersten Artisten und Tiere alles hervorragend ab. Selbst wenn die Pferdenummer umgeschrieben werden musste. Ich war sehr zufrieden und dann war es auch schon so weit und wir mussten in die Manege. Nun war auch ich leicht nervös. Ich war eine Perfektionistin und leider gab es kein Universum in dem wir das heute hätten bis in Perfektion proben können. Dennoch hatten wir damals für die Schulnote bis zum erbrechen geübt. Ich glaube sogar das es wirklich einen Moment gab wo Mark bei alle den Drehungen in den Tänzen schlecht gewesen war. Unser Auftritt war ein Mix aus beiden Richtungen die wir damals gemacht hatten. Zum einen bestand es aus Magie und zum anderen aus Tanz. Ein bisschen war es wie eine Filmszene aus einem Musical. Zwischen den Tanzszenen die eine Geschichte erzählte, wurde mein Kostüm auf magische Art und Weise gewechselt. Damals hatten wir nicht nur den Wow Effekt gewollt, sondern auch ein wenig dafür gesorgt das die Leute etwas zum Lachen hatten. So waren einige Tanzschritte extra etwas holperig von Mark dargestellt. Der Auftritt war super und dennoch waren Mark und ich am Ende schwer am Pusten. Wir verbeugten uns und dann machte ich Platz für ihn und richtete beide Arme zu ihm. Den Extraapplaus hatte er sich verdient. Wir sammelten gemeinsam die Kleiderreste ein und damit kamen wir zur Pause. Ich hatte es jetzt ziemlich eilig. Sonst hatte ich mein Kostüm bereits unter dem roten Kleid gehabt, doch dieses Mal ging es nicht. Ich winkte Mark und lief dann los. Es war noch im Tiny Haus und das würde ziemlich eng werden. Nach der Pause kamen die Dompteure und dann war ich bereits dran. Leise fluchte ich. Durch den Stress von heute Mittag hatte ich das ganz vergessen. Ich lief also an allen vorbei und meinte nur zu Nael im Vorbeigehen “Kostüm vergessen

Im Haus war ich mir ziemlich sicher das ich es sofort finden konnte. Das Umziehen machte ich hier im Bad. In meinem Showbody schaute ich in den Spiegel. Durch das Schwitzen war mein Make up verschmiert und ich hätte genauso gut in einem Horrorfilm mitspielen können. Es gab also nur die Möglichkeit alles ab zu waschen. Der Rest würde zu lange dauern. Mit Abschminktüchern und einer Menge Wasser war ich dann auch schon wieder davon befreit. Mit gezielten Handgriffen zog ich mir auch noch die Spangen aus meinem wirren Haar und bürstete es einmal durch. Das war nicht mehr ganz so glamourös wie sonst. Naja so sah ich halt nun mal aus. Jetzt wurde es aber allerhöchste Eisenbahn das ich zurück zu meinem Auftritt kam. Also wieder Sprinten. Nach dem Abend brauchte ich einfach eine Sportpause.

Schwer atmend kam ich zurück hinter die Manege. Die Dompteure waren schon fast fertig mit ihrem Auftritt. Mark, Keanu und Nael schauten gemeinsam mit Chacka die Show. Nael bemerkte mich zuerst und reichte mir seine Wasserflasche die ich dankend annahm. “Mein Makeup war hinüber. Kann ich so auf die Bühne? Selbst wenn er jetzt sagen würde das ich nicht konnte, so blieb mir nicht wirklich Zeit.

Die Dompteure waren fertig und mein Ring wurde von der Decke gefahren. Noch ein letztes Mal tief Luft holen und die Schultern straff nach hinten. Jetzt hieß es wieder Showtime. Es lief alles super und dennoch spürte ich wie erschöpft ich war. Zuerst die Stunde mit der Schulklasse, dann die Show mit Mark, der Sprint wegen dem vergessenen Kostüm und nun meine Nummer an Ring. Kaum das ich mich beim Publikum verbeugt hatte spürte ich wie müde meine Muskeln wirklich waren. Leider half es alles nichts. Ich musste noch ein letztes Mal dem Messerwerfer assistieren. Da Natalie dort auch fehlte übernahm ich beide Parts. Hinter der Bühne halb mir Nael bei dem Rock. Er hatte ihn für mich direkt organisiert und so war ich in zwei Minuten wieder auf der Bühne.

Auch das hatte ich schnell geschafft und nun hieß es nur noch für Nael und Keanu Showtime. Ich selber musste raus gehen und mich erst einmal setzen. Mark kam zu mir und setzte sich neben mir auf den Boden Er hatte eine Jacke für mich mitgebracht und so wirklich fragte ich mich nicht woher er wusste das ich diese nehmen durfte. “Hammer Show, doch ich frage mich wie du das auf Dauer schaffen willst. Auch Maike Debbler ist keine Superheldin. Ich weiß was du an der Edac schon immer gemacht hast, doch ich frage mich wirklich wann du anfängst nicht immer alles für die Anderen zu tun, sondern für dich.“ Das überraschte mich wirklich und so ganz hatte ich nicht drüber nachgedacht. Alle hier im Zirkus taten wirklich viel und das war doch letzten Endes der Grund warum dieser Zirkus so viel besser war als viele Andere. Zeit darüber nachzudenken hatte ich nicht, denn Chacka kam und überreichte Mark einen Umschlag. “Vielen Dank. Du hast einen großen Teil dazu beigetragen das wir unsere Show heute machen konnten. Das was in den Umschlag ist sollte hoffentlich ein bisschen Entschädigung dafür sein, dass du deinen Urlaub unterbrochen hast. Ach und bevor ich es vergesse. Karmen meinte das keinem der Anzug so gut stehen würde wie dir. Du sollst ihn mitnehmen. Ich schmunzelte darüber das er Rot wurde und dann war Chacka auch schon weg.

Die Show war zwar noch nicht ganz zu Ende, doch Mark wollte wieder zurück zu seinen Freuden. Also war es Zeit sich zu verabschieden. Ich machte mich also mit ihm auf den Weg zu einem Taxi. Nach der Vorstellung standen immer einige beim Zirkuszelt. “Danke das du immer da bist wenn ich dich brauche. Das ist nicht selbstverständlich.“ Es war ein Abschied und so ganz wussten wir beide nicht ob er für immer war. “Pass gut auf dich auf Maike. war alles was er noch sagte, denn dann drücken wir uns noch einmal und er war wieder weg.

Die ersten Besucher verließen das Zirkuszelt und dann hieß es jetzt wohl aufräumen. Das gewuselt hinter der Manege war jetzt wirklich zu viel und so machte ich mich zuerst auf den Weg um das Pferd noch einmal zu verbinden. Danach würde ich noch schnell die Kostüme wegräumen und den Abend endlich ausklingen lassen können. Hoffentlich auch gemeinsam mit Nael.
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Nael Nakai

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BeitragThema: Re: Zirkus Zitkala   Zirkus Zitkala - Seite 9 EmptyMo Okt 28, 2024 9:40 pm

Ich konnte förmlich spüren, wie die Anspannung von mir abfiel und sich in mir drin der Sturm legte, als ich Maike erblickte. Mit zwei schnellen Schritten hatte ich den Raum durchquert und stand bei ihr. Auch Maike reagierte sofort, als ich sie ansprach, und drehte sich zu mir um. Irgendetwas in ihren Augen sagte mir, dass sie das hier gerade genauso brauchte wie ich. Das schlechte Gewissen, sie heute mit all dem Chaos alleine gelassen zu haben, verstärkte sich. "Tut mir leid, dass wir weg waren und du hier ganz alleine die Show retten musstest", entschuldigte ich mich und nahm sanft ihre Hand in meine. Dann wollte ich genau wissen, was passiert war.
Maike begann zu erzählen und hielt sich dabei immer etwas fester an meiner Hand fest. Offenbar hatte sie nicht nur einen Ersatz für Almanzo organisieren müssen und sich um den Tierarzt für die Pferde gekümmert, sondern auch noch die Führung der Schulklasse übernommen. Ich seufzte innerlich und zog sie instinktiv etwas näher zu mir hin. "Ohne dich würde der Laden hier längst auseinander fallen, realisierst du das? Wirklich Maike, danke", meinte ich und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn ehe ich sie einmal fest an mich drückte und dann wieder los liess. Maikes Blick war eindeutig, sie wollte wissen, wie es bei uns gelaufen war.
Ich erzählte ihr kurz in zwei Sätzen von dem Treffen mit Mum und dem geplanten Wiedersehen vom nächsten Tag. Allerdings relativierte ich das Ganze auch sofort wieder, als ich realisierte, dass ich sie schlecht den halben Tag mitnehmen konnte, jetzt wo Mark extra wegen ihr hergekommen war um uns zu helfen. Maike tat das jedoch sofort ab und versicherte mir, dass sie nichts dazwischen kommen lassen würde. Auch wenn sie etwas Respekt davor hatte, meine Mutter so richtig kennen zu lernen. Verübeln konnte ich ihr das nicht.
Bezüglich Mark gab es auch gute Neuigkeiten. Er musste heute nach der Show direkt wieder abreisen, weil seine Freunding sonst eifersüchtig würde. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass mich diese Information etwas beruhigte. Ob das klappte, war ich mir jedoch nicht ganz sicher.

Als ob er gehört hätte, dass wir von ihm sprachen, tauchte in diesem Moment auch Mark auf. Ich liess Maike los und machte einen kleinen Schritt zurück während sie ihn begrüsste. Marks Blick ging zu ihr und dann wieder zu mir zurück. Ich nickte ihm zu und versuchte mich mit einem freundlichen "Hi, danke für deine Unterstützung." Es klang jedoch nicht ganz so ehrlich, wie ich es mir erhofft hatte.
Glücklicherweise kam in diesem Moment auch schon mein Bruder in den Raum gestürzt und nahm zuerst Maike und dann auch noch Mark in Beschlag. Damit war ich fein raus und verschwand in den Hintergrund, wo ich mich im Moment sowieso am wohlsten fühlte. Keanu besprach noch kurz etwas mit Maike und Mark, kam dann jedoch zu mir hinüber und stellte sich gewollt unauffällig neben mir hin. "Hey, bei dir alles okay?", fragte er in gedämpfter Stimme. Ich nickte, wandte meinen Blick jedoch nicht von Maike und Mark ab während ich leise antwortete: "Ich hatte ein kurzes Tief als ich von dem hier erfahren hab. Aber Kelly war da, es ist nichts passiert." Ich hätte ihm gerne versichert, dass auch ohne Kelly nichts geschehen wäre.  Doch ehrlich gesagt wusste ich selbst nicht, ob ich in dem Moment alleine stark genug gewesen wäre. Herausfinden wollte ich es lieber nicht.

Mehr gab es dazu nicht zu sagen und das war auch besser so, denn kurz darauf kam auch schon Chacka hinter die Bühne. Keanu informierte ihn über Maikes supe Lösung für Almanzos Ausfall. Daraufhin wollte er unseren "Retter" natürlich gerne kennenlernen und so gesellten wir uns zu Dritt zurück zu Maike und Mark. Nach der ersten Vorstellung wollte Dad auch noch wissen, woher Mark kam, damit er ihn richtig ankünden konnte. Obwohl er ziemlich müde wirkte, wollte er die Moderation übernehmen. "Schliesslich durfte ich mich dafür dank Maike am Nachmittag ausruhen. Nael, da hast du dir wirklich eine tolle Powefrau geangelt", meinte er und klang ziemlich stolz dabei. Ich konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen und sah Maike in die Augen. "Ich weiss."
Ich hielt mich im Hintergrund während noch ein paar Informationen ausgetauscht wurden. Und dann spielte die Band im innern des Zeltes auch schon zum Auftakt auf. Maike beobachtete die Show wie immer gebannt und Mark gesellte sich zu ihr. Man konnte es ihm nicht übel nehmen, er hatte diese ja noch nie gesehen. Dennoch entschied ich, dass es wohl besser wäre, draussen vor dem Vorhang zu warten. Dort fand mich Chacka dann auch, als drinnen im Zelt die Musik der Pferdenummer ihr Ende fand. "Maike und Mark sind als Nächste dran. Möchtest du nicht zuschauen gehen?"
Ich schüttelte nur leicht den Kopf. An einem normalen Tag vielleich. Aber nicht nachdem ich heute schon einmal so kurz davor war alles wegzuschmeissen, was ich mir so hart erarbeitet hatte. "Wie du möchtest, ich verpasse das Ganze bestimmt nicht. Und bevor ich es vergesse: Wendy hat angerufen. Du hast morgen um 11 Uhr einen Termin. Und wenn du nicht pünktlich erscheinst, holt sie dich höchst persönlich hier ab."
Mist, das hatte ich schon wieder komplett vergessen. Es tat mir richtig leid, Dr. Wendy war immer so nett zu mir gewesen und jetzt hatte ich sie schon zwei Mal vergessen. "Geht klar, danke", erwiderte ich und beobachtete wie mein Vater zurück im Zelt verschwand.

Die Nummer von Maike und Mark war kaum fertig und der Applaus hallte noch nach, als sie plötzlich an mir vorbei rannte und gehetzt sagte: "Kostüm vergessen". Bevor ich überhaupt wirklich realisiert hatte, was sie meinte, war sie schon längst aus dem Blickfeld. Eines war klar: Wenn sie jetzt zurück ins Tiny House musste, würde das vor ihrem Auftritt ein richtiger Sprint werden. Und etwas zu trinken kam dann bestimmt zu kurz. Deshalb erhob ich mich auch von der Kiste, auf der ich gesessen war und ging zurück ins Zelt, um meine Wasserflasche zu suchen. Ich fand diese realtiv schnell, auch wenn ich sie noch kurz mit frischem Wasser füllen möchte. Dennoch bemerkte Kean mich, bevor ich wieder verschwinden konnte, und winkte mich zu sich und Mark hinüber. "Du hast echt etwas verpasst, Nael. Der Auftritt von Mark und Maike war genial!"
Ich sah zu Mark hinüber und versuchte mich an einem leichten Lächeln. "Gratuliere." Dabei beliess ich es dann aber auch und beobachtete lieber wie die Leute im Zelt nach der Pause wieder ihre Plätze einnahmen, als mich mit der Reaktion meines Gegenübers auseinander zu setzen. Dass es zwischen Mark und mir wahrscheinlich für immer mindestens angespannt bleiben würde, hatte ich längst akzeptiert.
Die Dompteure hatten ihren Auftritt schon beinahe zu Ende gebracht, als ich aus dem Augenwinkel Maike zurückkommen sah. Ohne zu zögern reichte ich ihr meine Wasserflasche und nickte, als sie fragte, ob sie so auf die Bühne konnte. Ihr Make Up war offenbar hinüber gewesen. Ich konnte erkennen, dass sie etwas weniger geschminkt war als üblich für ihren Auftritt. In meinen Augen machte sie das aber eher noch schöner. Aber das wollte sie wahrscheinlich jetzt gerade nicht hören. "Na klar, sieht gut aus", erwiderte ich daher nur und nahm die Wasserflasche wieder entgegen, die sie mir mit dem Applaus, der hinter dem Vorhang zu erklingen begann, wieder entgegenstreckte. Ich stellte sie direkt neben dem Rock, den Maike für die nächste Nummer brauchen würde, auf den Boden, in der Hoffnung, dass noch genügend Zeit für einen Schluck blieb.

Schlussendlich war dem leider nicht so. Maike hetzte nach ihrer Verbeugung von der Bühne, ich half ihr in den Rock und bevor ich ihr überhaupt die Flasche nochmal reichen konnte, war sie schon wieder weg. Natürlich, die Nummer musste starten. Aber etwas machte mir ihr Tempo nach dem langen Tag, den sie mir vorhin beschrieben hatte, schon etwas sorgen. Ohne meine Augen von dem Geschehen hinter dem Vorhang zu nehmen stellte ich mich zu Keanu und meinte leise: "Wir müssen sie irgendwie stoppen. Wenn sie so weitermacht fällt sie bald tot um."
Mir war bewusst, dass das mehr meine Aufgabe war als ihre. Gleichzeitig wusste ich aber auch, dass Maike niemals ablehnen würde, wenn Keanu sie um etwas bat. Daher war es wichtig, dass wir hier an einem Strang zogen.
Glücklicherweise ging auch Maikes letzter Auftritt des Abends einwandfrei über die Bühne und dann waren auch schon Keanu und ich dran. Ich drückte ihr auf dem Weg in die Manege meine Wasserflasche in die Hand, dann musste ich jedoch den Kopf ausschalten und für einen Moment einfach alles ausblenden: Meine Mutter, die Sache mit Mark, Maike, Chacka, Kelly - alles, was nicht Kenau war, der auf mich zurannte und in die Luft befördert werden musste.
Trotz Eis im Magen und Sturm im Kopf schafften Keanu und ich unseren Auftritt routiniert und Fehlerfrei. Damit war die Show dann auch schon beendet und das grosse Aufräumen ging los. Maike und Mark waren nirgends zu sehen, weshalb ich mich an Keanu hielt und zuerst hinter der Bühne und dann in der Manege beim Aufräumen half. Als das erledigt war und Maike jedoch immer noch nicht wieder da war, fragte ich etwas herum und fand sie schliesslich bei dem verletzten Pferd. Sie kniete neben dem verbundenen Bein im Heu. Die alte Binde lag neben ihr auf dem Boden und die Neue war angebracht. Es wirkte, als ob sie schon länger fertig war, aber ihr bisher einfach die Kraft gefehlt hatte aufzustehen. Ich hoffte, dass dieser Gedanken falsch war.
"Hier hast du dich also versteckt", begrüsste ich sie und ging neben ihr in die Hocke. "Wo ist Mark?"
Maike erzählte mir, dass Mark schon abgereist war. "War echt nett, dass er für so kurze Zeit extra her gekommen ist um uns zu helfen. Zeigt, wie gern er dich hat", erwiderte ich daraufhin und fügte schnell noch an: "Ich mein das ohne eifersüchtig zu sein."
Einen Moment lang waren wir beide Still und beobachteten das Pferd, dass in aller Seelenruhe sein Heu kaute. Auch ich spürte wie die Müdigkeit mir tief in den Knochen steckte. Auch wenn es bei mir weniger körperliche Müdigkeit als geistige Müdigkeit war. "War echt ein langer Tag, was?", sagte ich und legte einen Arm um sie, um sie gemeinsam mit mir auf die Beine zu ziehen. "Was hältst du davon, wenn wir nicht zu den Andern zurück gehen? Der Wohnwagen für Kelly und Jacob ist beinahe fertig. Wir können uns vom Küchenwagen etwas zu Essen holen und dann zeige ich dir das erste Dach auf dem ich immer geschlafen hab, wenn die Welt mir mal wieder ein bisschen zu viel war", schlug ich vor. Natürlich konnte Maike Nein sagen, aber ich hatte mir bereits in den Kopf gesetzt, dass wir den heutigen Abend weg von allen andern verbringen würden. Das hatten wir meines Erachtens definitiv verdient.

Ich liess Maike nicht aus den Augen als wir uns beim Küchenwagen zwei Sandwiches, eine 1.5 Liter Wasserflasche und eine Packung Popcorn holten und dann zu Keanus und meinem alten Wohnwagen hinüber gingen. Ich holte die Decken und Kissen aus dem Innern und schaffte diese über die Leiter bereits auf das Dach bevor ich Maike ebenfalls hoch half. Von hier oben konnte man über den ganzen Wohnwagenplatz bis hinüber zum beleuchteten Zirkuszelt sehen und dennoch bekam man vom ganzen Trubel drüben beim Speisewagen kaum etwas mit. Die Menschen waren bloss dunkle Schemen im Schatten der Nacht.
Ich stapelte die zwei Kissen und eine Decke aufeinander, lehnte mich mit dem Rücken dagegen und hielt dann meine Arme auf, damit Maike sich an mich kuscheln konnte. "Beinahe so gut wie das Dach der Sporthalle, was?", flüsterte ich ihr ins Ohr und gab ihr dann einen Kuss auf die Schulter. Wir begannen unsere Sandwiches zu essen. ich war dabei wie immer schneller als sie und damit schon komplett fertig als sie gerade einmal in der Mitte angekommen war.
"Manchmal machst du mir ziemlich Angst mit dem Tempo in dem du die Dinge hier angehst", gestand ich, nachdem ich sie eine Weile still beobachtet hatte. "Versteh mich nicht falsch, ich bin super dankbar für deinen Einsatz und Keanu und Chacka sind das wahrscheinlich noch viel mehr. Aber gleichzeitig seh ich halt immer wieder dich in dem Krankenhausbett und kann dir nicht helfen... Bist du sicher, dass dir das alles hier nicht zu viel wird?" Ich wusste nicht, wie sie reagieren würde, aber dennoch war es mir wichtig das Thema anzusprechen. Vielleicht war es der ungewohnte Blick, den ich durch meine Abwesenheit heute auf den Tag hatte. Aber was Maike geleistet hatte wirkte unmenschlich viel.

Gerade vor dem Hinblick, dass sie heute und in den letzten Wochen so viel geleistet hatte, fühlte es sich falsch an, noch mehr von ihr zu verlangen. Und trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, morgen ohne sie zu dem Treffen mit Mum zu gehen. Ausserdem hasste ich Krankenhäuser nach ihrem Aufenthalt noch mehr als früher. Der Gedanke dort morgen alleine hin zu fahren, war grauenvoll.
"Dad hat mir gesagt, dass ich morgen um 11 Uhr ins Krankenhaus muss für den Check up mit Dr. Wendy. Würdest du mitkommen? Wir könnten danach zusammen etwas Essen gehen und dann direkt zu dem Treffen mit Mum", fragte ich daher etwas später, als auf der anderen Seite des Platzes das Klappern von Geschirr verschwunden und die Musik zu spielen angefangen hatte.
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