Die Grünfläche

Die anderen spornten mich an weiter zu tazen, obwohl ich eigentlich aufhören wollte. Aber es machte Spaß. Das einzige was mit momentan im Kopf rumspukte, war, ob Keanu sauer auf mich ist und Spaß ohne mich hatte. Aber das ließ ich mir natürlich nicht anmerken. Auf einmal kam ein langsames Lieb und die 3 Typen, mit denen ich getanzt hatte, stritten nun darum, wer mit mir tanzen sollte. Ich dachte nur okeee Leute.. ich bin nichts Besonderes!!! Auf einmal kam einer der Typen, die mir dieses Zeug gegeben haben und zog mich an meiner Hand etwas weiter von den anderen weg, mitten auf die Tanzfläche. Ich sah mich um und erblickte Keanu. Er sah nicht zu mir, also schloss ich daraus, dass ich ihm doch so ziemlich egal war. Dieser Typ legte seine Hände an meine Hüfte und mir war das grade so ziemlich egal. Ich fragte mich nur ob ich mich wirklich so in Keanu getäuscht hatte. Aber als er anfing, mein Top leicht hochzuschieben, schnauzte ich ihn kurz an und ging von der Tanzfläche, aber er kam mir hinterher.

Ich riss den Mund auf und schlug meine Hand schnell davor. Er schlug um mir zu helfen, obwohl ich mit ihm, also meinem Tanzpartner schon öfter getanzt hatte. Er wollte mich beschützen und als er die Worte 'Meine Freundin' erwähnte, wurde mir warm ums Herz. Ein Lachen schlich sich über meine Lippen, nun gehörten wir zusammen, wer wusste schon wie lange, doch ich genoss es. Wir nahmen wieder Tanzhaltung ein und ich schaute auf zu ihm. Ich lächelte ihn glücklich an und er legte seine sinnlichen Lippen auf die meine. Die Musik, die sonst vor allem kam, genauso wie der Tanz, die waren in diesem Moment egal. Doch selbst die schönsten Momente mussten irgendwann enden. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und lauschte dem wertvollsten Geräusch auf der Welt. Seinen Herzschlag!
Das klirren von Gläsern und das verstummen der Musik ließ mich hochschrecken und auch Nael war sofort hellwach. Ich schaute mich fragend um. "Was ist hier los?" fragte ich ihn und er zuckte die Schulter, dann nahm er meine Hand und zog mich mit. Wir erkannten ein paar Jungen, die bei Angel waren und Keanu der sich den Jungen in den Weg stellte, doch er sah nicht sehr begeistert davon aus, dieses zu tun. Einer stellte die Musik an, die sie auf dem Handy hatten. Man konnte es nicht Musik nennen, er war nur Geschrei. Sie zogen Angel mit auf die Tanzfläche, da der andere Weg nicht mehr zu durchgehen war und ihr eigentlicher Ziel zu ausschied, und zwangen sie zu tanzen. Immer wieder schupsten sie Angel von einem zum Anderen. Keanu sah wütend aus und auch Nael war nicht grade begeistert davon. Er half Keanu, der sich anfing zu schlagen. Alles ging drunter und drüber und ich stand einfach nur da. Ich wollte auch etwas tun, also lief ich zu Angel um sie von den Anderen beiden weg zu zehren, doch es war nicht so einfach, da sie mich wegschupsten, bis ich ausrastete, ich pfeffert dem einen Jungen so doll eine, dass dieser rückwärts ging un so zehrte ich die mittlerweile vollkommen aufgelöste Angel mit. Natürlich war sie stark genug und hätte sich befreien können, doch wer unter Schock stand, war nicht gerade gut darin. Nael deutete mir in mein Zimmer zu gehen, also zog sie mit und ließ Nale zurück, was ich nicht gern tat, aber ich wollte Angel da raus holen, also lief ich, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich schloss die Tür auf und die leicht beschwipste Angel ging hinein, dann kam plötzlich mein Tanzpartner und drückte mich gegen die Wand. "Du hast recht, hier ist es ruhiger." lächelte er. Ich wollte grade meine Spucke runterschlucken, doch dann spucke ich einfach in sein Gesicht, als er es sich wegwischte, schlüpfte ich unter seinen Armen hindurch und verschwand in mein Zimmer, dass ich abschloss. Ich setze mich zu Angel aufs Bett.

Niemand fasst das Date meines Bro's an!!! Wir zwei zogen erst ab, als wir die Andern nach strich und Faden verprügelt hatten. Ich ging kurz zu Alisa und meinte er soll alles im Auge behalten, da ich E nicht finden konnte. Dann verzog ich mich mit Kenau ins Internat. Maikes Zimmer zu finden war für mich nichts schwieriges. Ich klopfte an und wollte rein, doch die Tür war abgeschlossen. Von drinnen hörte ich Maike fragen wer da sei und ich meinte: "Ich bins, Keanu ist bei mir." Es dauerte kaum eine halbe Minute da ging die Tür auf. Maike stand darin, sie sah irgendwie verstört aus. Keanu schlüpfte sofort an ihr vorbei ins Zimmer. Ich sah zu Maike und legte dann die Arme um sie. Was ist?, fragte ich, als sie ihren Kopf gegen meine Brust lehnte. Während sie mir stockend und leise erzählte, dass ihr Tanzpartner nochmal aufgetaucht sei, strich ich ihr sanft durch die Haare. Doch in mir brodelte es. Was erlaubte der sich eigentlich?!!! Sobald Maike schlief, würde der ne Abreibung kriegen und was für eine. Ich sah wie Nael und Angel an uns vorbeigingen. Wahrscheinlich bringt er sie in ihr Zimmer. Ich nahm Maikes Hand und zog sie ins Zimmer. Sie schien ziemlich fertig zu sein. Ich legte mich auf ihr Bett und sie kuschelte sich an mich. Sanft küsste ich ihren Kopf und meinte: Ich denke es wäre Zeit schlafen zu gehen, jedenfalls für jemanden unter uns.

Elena, Jane und Abey fragten mich, ob ich mit ihnen Tanzen wollte und ich nickte grinsend. Wir bewegten uns also zu viert zur Tanzfläche und begannen, uns zur Musik zu bewegen. Hin und wieder warf ich einen Blick zu Angel rüber. Sie schien sich auch zu amüsieren. Also war doch eigentlich alles gut, oder? Verdammt.... Wieso konnte ich sie nicht so einfach vergessen, wie die Anderen? Ich verdrängte den Gedanken. Sie war nichts anderes als die Anderen. Geschweige dann etwas besseres... Oder? Damn, wieso war ich mir heute so unsicher? Ich wendete mich wieder Abey, Jane und Elena zu, konnte mich aber nicht wirklich geistig von Angel losreissen. Immer wieder warf ich einen Blick zu ihr rüber, doch weder sie noch meine Begleiterinnen schienen es zu bemerken. Plötzlich verliess Angel die Tanzfläche. Ich schaute ihr hinterher. Ich sah, wie ihr ein Typ folgte. Doch sie schien nicht sehr froh darüber zu sein. Machte er sie etwa doof an? Ich verabschiedete mich schnell von den drei Mädchen und folgte den 2 in die Dunkelheit. Angel ging weiter hinaus ins dunkle und der Typ folgte ihr. Er holte langsam auf... doch ich wollte noch nicht eingreifen....sonst wäre sie mir am Ende wieder böse, weil es doch nicht das war, wonach es schien. Doch ich war mir so ziemlich sicher, dass ihr das nicht gefiel, was da grad abging. Plötzlich war er auf derselben Höhe, wie Angel und hielt sie am Arm fest. Ich blieb noch immer so auf Abstand, dass die Beiden mich nicht sehen konnten und hörte, wie er ihr etwas zupöbelte. Ich verstand nicht was doch ich sah, dass es sie schauderte. Plötzlich drückte er sie an sich und Angel schrie leicht auf. Ich machte sofort einige Schritte auf sie zu und schubste den Typen weg. Er funkelte mich böse an und ich stellte mich vor Angel. Er kam bedrohlich näher und ich schmetterte ihm meine Hand ins Gesicht und meinte : "Finger weg von ihr. Fass sie nie wieder an, wenn sie es nicht will oder dich nicht darum bittet." es hörte sich wie ein Knurren an. Der Typ schaute mich zuerst ein bisschen erschrocken an, machte dann aber doch keine Anstalten, weg zu gehen. Angel wimmerte leise hinter mir und ich schnauzte den Typen an : "Verschwinde, verdam*t nochmal!!!" . Plötzlich stand Nael neben mir und innert kürzester Zeit waren wir in eine Schlägerei verheddert. Natürlich gewannen ich und Nael und die Anderen Typen ergriffen die Flucht. Schnell zog mich Nael ins Gebäude rein und in den Mädchentrackt. Er klopft an Maikes Türe und sie öffnete sie uns. Ich schlüpfte schnell hinein und tatsächlich lag Angel da auf dem Bett. Ich setzte mich zu ihr hin und schaute sie an. Sie sah erschöpft aus. Ich fragte sie, ob sie in ihr eigenes Bett möchte und sie nickte stumm. Sie setzte sich auf und ich stützte sie. Zusammen verliessen wir Maikes Zimmer und gingen zu Angels Zimmer. Ich öffnete die Tür, die glücklicherweise unverschlossen war und bracht sie zu ihrem Bett hin. Sie liess sich auf die Matratze plumpsen und ich setzte mich wieder seufzend zu ihr hin.

cbf: Maikes Zimmer

Einige Zeit später, als Maike schon lange schlief kam Alisa leise ins Zimmer und meinte, dass jetzt alle weg seien. Ich beschloss ihr beim Aufräumen zu helfen und wir gingen nach Unten. Keine Ahnung wie lange das dauerte, aber ich war froh dass Alisa da war, denn Keanu war anscheinend noch bei Angel. Was die zwei grad machten, wollte ich nich wissen. Ich kannte meinen Bruder gut, aber ich hatte das Gefühl bei Angel war es anders als bei all seinen andern Girls. Alisa und ich hatten alles weggebracht und ich meinte, sie solle schlafen gehen. Es waren nur noch ein paar Sachen von mir übrig, die auf die Lichtung mussten. Alisa verabschiedete sich und ging hoch in ihres und Maikes Zimmer. Ich hingegen schnappte mir meine Sachen und lief in den Wald hinein. Obwohl es dunkel war, hatte ich überhaupt keine Mühe mich zurecht zu finden. Schliesslich kannte ich den Weg zu meiner Lichtung in und auswendig. Ich packte das Zeugs in den Baum und ging zurück. Als ich wieder auf die Wiese trat, sah ich eine Gestalt in einem weissen Kleidchen auf dem Rasen sitzen und in die Sterne schauen. War das Maike? Es sah so aus. Ich ging hin und bald war ich mir 200% sicher, dass es Maike war. Ich ging zu ihr und setzte mich neben sie. "Ich dachte du schläfst, sonst wär ich nicht weggegangen", meinte ich leise und sah sie an. Maike drehte mir ihr Gesicht zu und es sah so aus als ob sie kurz vor dem Weinen wäre. "Maike, was ist los?". Jetzt machte sie mir aber wirklich Angst! Was war denn nur los mit meinem Engel?

Ich dachte nach, wie sehr mir der Traum gefallen hatte und wie sehr ich wünschte es wäre in echt so gewesen. So real, so echt! So wie es sich angefühlt hatte, einfach ihn bei sich zu haben, sich hier und da einmal einen kleinen kurzen Kuss abholen, doch alles war Einbildung, ich konnte über mich selber lachen, wie dumm es war. Zu glauben geliebt zu werden. Ich schloss die Augen und ich spürte den Kloß in meinem Hals. Innerlich war ich so aufgewühlt, doch ich wirkte ruhig, beängstigen ruhig. Man könnte mich mit einem Stein vergleichen, er bewegte sich genauso viel wie ich. Nämlich gar nicht.
Eine Stimme riss mich wieder zu der eigentlichen Welt zurück. Neben wir saß ein besorgter Nael. Ich schaute zu ihm und biss mir so doll es ging auf die Unterlippe. Der schmerz folgte schnell. Ich wischte mir über die Lippe, und sah ein bisschen Blut auf meinen Händen liegen. Er nahm mein Gesicht und schaute es sich an, er fühl leicht über meine Lippen, doch es wirkte unecht. Er wollte näher kommen und mich küssen, doch ich konnte das nicht, der schmerz war zu groß. Ich wusste, dass es Traum war. Ich meine es war halb eins, ich ein einem weißen Nachkleid und er so perfekt neben mir, während eine leichte Brise mich zum frieren brach. Ich sprang auf. Er war mein Untergang, er würde mich verletzen, wenn alles nur ein Traum sein sollte. "Ich kann das nicht, ich liebe dich zu sehr. Ich kann das nciht ertragen." sagte ich zu ihm und Tränen liefen mir meine Wange herunter. Ich drehte mich um und lief, doch nicht in mein Zimmert, dort war Alisa und ich musste jetzt einfach etwas alleine sein. Ich lief wieder in den Wald, wo Nael und ich in meinem Traum waren. Ich lief schnell, um mich herum verschwamm alles, was wohl an den Tränen liegen mochte, als auch an der Geschwindigkeit, Barfuß ging alles besser. Ich wusste nicht welches Ziel ich hatte, doch ich kam auf einer Lichtung an, die ich aus dem Traum kannte. -Nales Lichtung!- dich schaute hinter mich und sah niemanden, also ging ich bis zur Mitte und ließ mich einfach auf den Boden fallen. Als ich erst einmal lag, schloss ich die Augen, meine Gedanken kreisten sich so oder so nur um ihn.

Okey, auf das brauchte ich jetzt erst mal ein Bier. Was war denn mit Maike los? Ich ging also erneut in den Wald hinein um mir ein Bier auf meiner Lichtung zu holen. Kaum kam ich da an, hielt ich inne. Maike lag in der Mitte und sah in die Sterne. Ich ging hin und meinte: "Kannst du mir bitte erklären was los ist? Ich kapier grad die Welt nicht mehr". Und das war nicht mal gelogen. Hoffentlich hatte sie das nicht nur getan, weil sie betrunken war. Ich meine mich zurück zu küssen. Wieso hatte ich vorher nie daran gedacht? Ich hoffte nur, dass es nicht zutraf. Aber sonst hätte sie das von vorher, von wegen sie liebe mich zu fest, nicht gesagt oder? Maike erhob sich und ich hielt sie am Arm fest, damit sie nicht wegrennen wollte. Ich musste das jetzt wissen, sonst würde ich nie mehr schlafen können bis ich es wusste.

Ich hielt mich fest! Mein Traum hielt mich gefangen. "Ich kann nicht mehr in einen Traum leben! Ich kann nicht ewig so tun, als würde ich für immer schlafen können und von dir Träumen. So sehr habe ich mir gewünscht, dass du mich liebst und nun sitzt du hier in meinem Traum und willst mich für immer in ihm festhalten, so schön er ist, ich will nicht, dass er aufhört, zu groß ist der schmerz dich zu verlieren, wenn ich wieder aufwache!" versuchte ich meinem Traummann zu erzählen, zu erklären, doch er wirkte nciht so, als ob er es auch so sehen würde. Wie verzweifelt musste ich sein, dass ich mir im Traum so etwas echtes vorstellte. Ich war wirklich krank, sollte eingewiesen werden, doch er war zu schon. Ich setzte mich neben ihn und küsste ihn, solange ich es durfte, noch konnte, würde ich es tun. So sehr brauchte ich das! Es war krank, ich war krank. Ich würde für ihn sterben, für meine Liebe, de ich ewig lieben werde, das war ein weiterer Punkt, was wenn er nur kurz mit mir zusammen sein wollte? Könnte ich einen Anderen lieben? Irgendwann? Deshalb wirkte es zudem noch alles unwirklich, er wirte genauso entschlossen, dass er mich liebte.

Maike redete erst etwas, das in meinen Ohren so ziemlich ganz wirr klang. Aber dann küsste sie mich und alles war wieder (fast) ganz normal. Wenn man das, was ich fühlte als sie mich küsste, als normal bezeichnen konnte. Ich legte meine Arme um sie und küsste sie wieder. Doch auch irgendwann musste der schönste Kuss vorbei sein, leider! Maike, was redest du da? Du träumst doch nicht etwa oder?, fragte ich und strich über ihre Wange. Sie war so schön, aber ich machte mir sorgen. Hatte sie zu viel getrunken? Ich hatte sie gar nicht beobachtet, und vorher war sie ja noch normal gewesen. Mein Hirn arbeitete auf Hochtouren, doch ich fand einfach keinen Grund, wieso sie sich so komisch benehmen sollte. Am besten ich brachte sie zurück ins Bett...

Nach dem Kuss legte ich mich in seinen Arm. "Ich weiß auch nciht ob ich Träume, doch alles deutet darauf hin, was mich traurig macht! Du wirkst so unecht, unreal." erklärte ich und war mir nicht sicher, ob er mich nicht auslachen würde, doch er grinst. Ich legte meinen Kopf gegen seine Brust und lauschte wieder seinem Herzschlag, das Geräusch lies mich klar denken und ich entschloss für immer in meiner Traumwelt zu leben, mit meinem Traummann. "Nael Nakai, ich liebe ich zu sehr um zu akzeptieren, dass du ein nur ein Traum bist! Es tut mir Leid.!" nuschelte ich an seiner Brust und schlief langsam ein, so müde war ich, doch erst dann realisierte ich, dass ich jetzt erst einschließe, also musste das andere echt gewesen sein oder ich schlief im Schlaf, was sehr kompliziert war zu verstehen, doch es war zu spät, denn ich war versunken im Land der Träume.

Maike kuschelte sich an mich und erklärte mir alles. Ich wollte ihr gerade sagen, dass ich sie auch Liebe und dass das kein Traum sei, doch sie war schon eingeschlafen. Eine Weile betrachtete ich sie nur, dann hob ich sie vorsichtig hoch um sie nicht zu wecken und lief zurück. Ich kam zum Glück ohne erwischt zu werden nach Oben, doch Alisa hatte das Zimmer abgeschlossen. Ach auch egal, dann kommt Maike halt mit zu mir. Keanu war immer noch nicht da, als ich das Zimmer betrat. Hoffentlich stimmte alles mit Angel. Ich legte Maike auf mein Bett und ging ins Bad. Dort putze ich mir die Zähne und zog meine Trainingshosen an. Ich zog normalerweise nie ein Shirt an im Sommer, hatte einfach zu heiss. Okey, Maike war da Draussen, aber sie schlief ja. Ich schnappte mir trotzdem ein Shirt, für den Fall dass sie aufwachen würde. Nicht dass es mir peinlich war, aber meine Narben sind halt nicht gerade schön... Ich musterte Maike eine Zeit lang einfach und sah ihr zu. Dann setzte ich mich vor dem Bett auf den Boden. Schlafen konnte ich ja eh nicht, zu viel zum Nachdenken!

Kaum hatte sie gesagt, dass sie schnell frische Luft schnappen wolle, war Angel verschwunden. Damn. Auf diese Frau musste man echt aufpassen. Die war flink wie ein Wiesel. Sogar noch unter Drogeneinfluss. Ich stand auf und machte mich auf den Wg nach Draussen. Schliesslich wollte sie ja frische Luft schnappen und mehr Infos hatte ich ja nicht. Als ich Draussen ankam, war Angel nirgends zu sehen. Shit. Ich blickte mich suchend um doch nirgends sah ich auch nur den Umriss einer Figur. Ich überlegte. WO konnte sie hingegangen sein? Ich schüttelte meinen Kopf. Verda**t. Sie konnte wirklich überall sein! Ich ging erstmal eine Runde ums Gebäude herum. Schliesslich wusste ich ja nicht genau, welchen Ausgang sie benützt hatte. Als ich nach kurzer Zeit wieder an meinem Startpunkt angekommen war, habe ich sie jedoch nirgends ums Haus entdecken können. Ich verzweifle noch! Wo könnte sie denn sein? Ich machte mich auf zum Partygelände. Ich joggte hin. Ich wollte angel umbedingt so schnell wie möglich finden. Was, wenn dieser Typ, der ihr die Drogen verabreicht hatte sie entdeckte? Mich schüttelte es bei dem Gedanken. Nein, das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein! Ich schaute mich um. Nirgends war etwas zu sehen. Doch! Dort hinten, war doch gerade eine Bewegung zu sehen. Oder? Ich war mir nicht sicher... Dennoch ging ich langsam in diese Richtung und dann sah ich eindeutig nochmals eine Bewegung. Meine Schritte verschnellerten sich. Als ich abrupt einige Meter vor dem Etwas stehen blieb, stockte mein Atem. Da lag tatsächlich Angel. Doch wie lag sie da? Ihr Shirt lag neben ihr, sie hatte nurnoch ihren BH an. und an ihrer Hose machte sich gerade ein Typ zu schaffen. Ich konnte ihn im dunkeln nicht erkennen, doch ich erkannte, dass er sein Shirt und seine Hose bereits losgeworden war. Er versuchte gerade, Angels Hosen runter zu ziehen. Eine Wolke verschwand und entblösste den Mond. Ich sah Angels gequältes Gesicht und sofort stieg in mir der Drang auf, sie zu beschützen. Ich hechtete auf den Typen zu und warf ihn zu Boden. Er war verwirrt, hatte anscheinend nicht damit gerechnet, dass sein Vorhaben unterbrochen werden könnte. Ich schaute ihn wütend an. Ohne dass ich irgendetwas überlegte, falteten sich meine Hände schon um seinen Hals und ich begann ihn zu würgen. Doch dann hielt ich inne. Ich war doch sonst nicht sofort so aggressiv? Wobei. Dieses Ars*hloch hatte es ja herausgefordert... Ich lockterte meinen Griff leicht und fragte den Typen : "Was sollte denn das bitteschön?!?!" Er schaute mich erschrocken an und meinte : "Du meinst das mit der Tussi? Ach komm schon mann. Du kannst sie doch nicht einfach für dich reservieren, Bruder. Lass uns die kleine heut zusammen flachlegen. Da wird brüderlich geteilt, okey Kumpel?" Ich konnte nicht glauben was dieses Schwein da sagte! Ich drückte ein bisschen doller zu und er keuchte : "Na gut Kumpel, du kannst sie haben, du kannst sie haben... Aber darf ich nur ganz kurz....?" Ich schüttelte den Kopf. Ich glaub es echt nicht! Meine Hand drückte noch doller zu und der typ begann zu keuchen. "Na gut na gut. Du kannst sie ganz haben. Aber lass mich wider atmen, bitte!" Ich lockerte meinen Griff und als ich ihn los liess, sprang er auf und machte sich schnurstracks auf den Weg davon. "Wehe sowas passiert noch einmal, Freundchen. Dann werde ich nicht mehr so gnädig sein, kannste mir glauben!" rief ich ihm in die Dunkelheit hinterher. dann setzte ich mich zu Angel, die sich in zwischenzeit aufgesetzt hatte und ich legte sanft meinen Arm um sie und flüsterte : "Es wird alles wieder gut... Ganz ruhig..." weil ich ihr zittern bemerkte.

Ich lehnte mich seitlich an seine Brust und zog die Beine an und legte die Arme darum. Gott war ich froh, das er da war. Ich will gar nicht daran denken was passiert wäre, wenn.... Ich kuschele mich schluchzend und schniefend an ihn und schließe die Augen. Mir egal ob er mich jetzt hier im BH und mein bisschen Speck sieht. Alles was ich wollte, war mein Bett und er, der mir nie wieder von der Seite weichen sollte, Wer auch immer dieser Typ war, er soll sich gefälligst für den Rest meines Lebens von mir fern halten! "Lass mich bitte nie wieder alleine rumlaufen" bat ich ihn in der Hoffnung, das er ja sagt und es auch so meint. Ich hoffte, das er für immer bei mir bleibt, mich beschützt, mich mag, mich liebt!. So wie ich ihn! Ja ich bin mir jetzt über meine Gefühle völlig sicher! Ich liebe Keanu Nakai! Und ich bin froh darüber, das ich wieder für mich denken kann. Weil er würde bestimmt nicht so fühlen! Ich sah hoch in seine Augen und bemerkte, wie schön sie jetzt grade glitzern. Da ich sowieso auf Drogen bin und nicht mehr länger warten will, küsste ich ihn zärtlich und etwas länger. Als ich mich von ihm löse flüster ich leise: "Danke." Nichts war mir JETZT lieber als mein Bett also versuchte ich aufzustehen, aber ich war zu schwach. Und Maikes Klamotten waren auch versaut. Naja ich hoffe das sie mir das verzeiht. Keanu stützte mich und hob mich dann hoch "Willst du zurück ins Bett?" fragte er liebevoll. Ich nickte und hoffte, das er den Kuss nicht unangenehm gedeutet hatte. Allgemein schon, weil ich weiß was für einen Ruf er hat.

Ich hob sie hoch und als ich sie fragte, ob sie ins Bett möchte, nickte sie müde. Ich war erleichtert, dass ihr nichts geschehen war. Wenn ich diesen Typen in nächster Zeit sehen werde, wird er bestimmt nochmals darauf angesprochen. Und zwar nicht gerade höflich das war klar. Ich trug sie sachte die Treppen hoch und wieder zu ihrem Zimmer. Ich öffnete die Türe mit einer Hand und legte Angel dann in ihr Bett. Sie sah wirklich müde aus. Ich nahm die Decke und legte sie über sie, sodass nurnoch ihr Gesicht zu sehen war. Ich setzte mich neben sie auf das Bett und betrachtete ihr Gesicht. Es sah wunderschön aus. Wie der Mond darauf schien, wie alles an ihr sich langsam entspannte und ich konnte nicht anders. Ich beugte mich über sie und legte meine Lippen sanft auf ihre. Sie öffnete ihre Augen leicht und sah ihn an. Dann lächelte sie und erwiderte den Kuss. Doch schon bald fällt ihr Kopf erschöpft ins Kissen zurück. Ich beugte mich wieder von ihr weg blieb aber auf ihrem Bett sitzen. Ich schaute zum Fenster raus in die Nacht. Eigentlich wäre ich ja noch mit Nael die Party aufräumen gegangen. Aber ich wollte Angel nicht allein lassen. Mensch, diese Frau hatte eine echte wirkung auf mich. Ich wollte sie nicht auch für eine noch so kurze zeit allein lassen. Besonders nicht in ihrem Zustand.... Und ausserdem habe ich vorhin gesehen, dass die Party schon aufgeräumt wurde. Moment. Wie spät war es denn dann eigentlich? Ich schaute au meine Uhr und konnte im Mondlicht knapp erkennen dass es etwa 2 Uhr Morgens war. Meine Augen wurden etwas schwerer und ich entschied mich, es mir auf ihrem Boden so gut es ging gemütlich zu machen. Ich schnappte mir einige Kissen und richtete mich ein. Da lag ich nun. Wach. An Schlaf war trotz der Müdigkeit nicht zu denken. Ich lag einfach da. Meine Augen waren geöffnet und ich dachte nach. Meine Gedanken schweiften kilometerweit ohne dass irgendetwas schlaues dabei herauskam. Irgendwann schlief ich dann doch ein.

Ich hatte meine Tasche über meine Schulter geworfen und machte mich auf den Weg zurück zur Schule. Der Rauswurf vom Desens war schon hart gewesen, doch er hatte erbarmen mit mir. Ich durfte wieder kommen. Die Zeit in einem Zirkus zu verbringen um praktische Erfahrungen zu gewinnen war schon eine ziemlich krasse Zeit. Der Direktor hatte mir einen ziemlich strengen Platz gesucht und bevor ich überhaupt einen wirklichen Auftritt dort hatte musste ich die Tierställe ausmisten. Das hat mich in meiner Annahme nicht so gut zu sein wie die wirklichen Zirkuskinder nur noch mehr bestätigt. Ich habe doch schon immer geglaubt, dass ich niemals ein gutes Zirkuskind werden kann. Ich hatte es eben nicht im Blut. Nach zwei Wochen ließen sie mich auch mal das Zelt mit aufbauen und den Artisten helfen ihre Kostüme anzuziehen. Ich konnte immer mehr spüren wie frustrierend das alles war. In meiner letzten Woche, die ich dort war, hatte ich dann erst die Möglichkeit wieder meine Messer aus meiner Tasche zu packen. Davor hatte ich keine Zeit sie überhaupt aus meiner Tasche zu holen. Ich glaube dass der Desens das beabsichtigt hatte. Mein Ausraster im Zimmer war schon nicht nett gewesen, selbst wenn ich alleine war. Die Sache, das Tajlor mich betrogen hatte mir diesem Benjamin, machte mir immer noch zu schaffen. Wenigstens wusste ich mich jetzt zu beherrschen. Ich würde sicher nicht noch einmal mit meinem Messern wild durch die Gegend werfen. Sicher ist diese Tatsache schon durch die gesamte Schule gegangen. Tja dann konnte das wohl nur ein großer Spaß werden. Ilya war sicher aus meinem Zimmer raus. Er fand Messerwerfer eh nicht so gut und nun hatte ich praktisch unsere Möbel zerstört. Was er wohl gedacht hatte als er in das Zimmer gekommen ist und das Chaos gesehen hatte? Vielleicht hatte er sich auch einen neuen Zimmergenossen gesucht.
Ich ging über den Rasen und ließ dort erst einmal meine Tasche nieder. Mein Blick ging auf die Schule und ich fuhr mir durch die Haare. Dann hieß es jetzt wohl wieder mich unter die Zirkuskinder zu mischen und irgendwie mithalten. Zudem hatte ich mir vorgenommen Tajlor und Ben aus dem Weg zu gehen und mal schauen ob Ilya noch mit mir reden würde. Das würde was werden und ich konnte jetzt schon die ersten Gruppen tuschen hören. Ja alle zusammen, hier ist der Messerwerfer mit dem Wutausbruch. Na prima, das würde einfach nur schrecklich werden.

Dann wollen wir mal ich weiter Leben starten. Ich beugte mich um meine Tasche zu packen und sah dann auf. Mein Blick traf auf den von einen mir nur zu bekannten braunhaarigen Typen. Er war gerade einer der einzigen die ich wirklich nicht sehen wollte, doch da schien das Schicksal etwas anders geplant zu haben. Es war Benjamin und als ich ihn sah konnte ich bei ihm wirklich sehen, dass er ziemlich überrascht war. Nun wusste ich wirklich nicht wieso er so reagierte. Hatte er gehofft mich nicht mehr wieder zu sehen? Zu viele Gedanken sollte ich mir wirklich nicht machen. Ich musste innerlich total cool bleiben. Keine Ausraster mehr. Ich musste meinen Abschluss gut machen und meine Adoptiveltern glücklich machen. Sie wollten schließlich auch, dass ich mir Mühe gab. Ich schmiss mir meine Sporttasche über die Schulter und setzte mich in Bewegung. Mein Weg führte mich an Benjamin vorbei und ich sagte einfach nur „Hallo.“ Zu mehr war ich nicht bereit, doch ich war schon froh, dass ich weder böse noch aggressiv klang. Wer wusste schon ob er und Taj kein Paar waren. Ich hatte nichts mehr von den beiden gehört und der Kontakt zu dieser Schule war in der letzten Zeit eh komplett abgebrochen, doch wenn sie wollten sollten sie total glücklich miteinander werden.

cf : Der Speisesaal

Nael verabschiedete sich ziemlich schnell und Keanu seufzte als er außer Hörweite war. "Ich glaube das er sich nicht sehr wohl fühlt so. Er vermisst dich wirklich Maike." erklärte Keanu mir und ich starrte auf das Tablett welches Nael stehen gelassen hatte. Ich selber hatte noch nicht wirklich etwas gegessen und nahm mir das Brötchen von Nael und das von mir. "Ich werde zu ihm gehen. Ich glaube auch das er jemanden an seiner Seite brauch. Zumindest jetzt wo er diese Entscheidung für sich getroffen hat." Ich stand auf und sah meinte ein:"Er braucht dich." zu hören, doch sicher war ich mir da nicht. Mein Weg ging durch die Schüler und ich sah den dunkelhaarigen Jungen auf der Wiese liegen. Er sah nachdenklich auch und ich setzte mich zu ihm und reichte ihm sein Brötchen. Ich schenkte ihm ein echtes lächeln und meinte "Hier draußen isst es sich eh am besten. Vor allem wenn man so viel nachdenken muss. Die Zukunft ich mal gar nicht so einfach was?" ich biss von meinem Brötchen ab und schaute in die noch blauen Himmel. Das Wetter war schön und die Sonne würde sicher erst ein zwei Stunden unter gehen. Genug Zeit um es noch zu nutzen. Genug Zeit um sie mit Nael zu nutzen. Wer wusste schon wie viel es davon noch geben würde.

Ich sass nicht lange auf der Wiese als ich Schritte näherkommen hörte. Als ich aufsah, erblickte ich Maike mit unseren Broten in der Hand. Sie reichte mir meines und setzte sich dann mit der Bemerkung, dass es sich hier draussen sowieso besser esse, neben mich. "Die Zukunft ist gar nicht so einfach was?", meinte sie dann und ich nickte leicht. "Die Vergangenheit aber auch nicht", fügte ich dann hinzu und sah sie an. Ich weiss nicht ob sie wusste was ich meinte, aber es war mir eigentlich auch egal. Irgendwie schien mir im Moment alles so gleichgültig zu sein. Egal was ich tun würde, irgendwie gab es keinen Weg den ich wirklich gehen wollte. Vielleicht lag es Grossteils daran, dass ich Maike irgendwie nicht mehr bei mir sah. Schliesslich durfte sie ja jetzt zu Herrn Giesing in die Klasse. Sie würde einen hervorragenden Abschluss machen und irgendwann ihren eigenen Zirkus leiten. Was wollte sie denn da noch mit jemandem wie mir, der so viele Altlasten mit sich rumschleppte, dass er kaum in die Zukunft sehen wollte. Und dennoch war sie jetzt hier bei mir. Und ich verstand nicht wieso. "Wieso tust du das alles?", sprach ich meine Frage dann einfach aus. "Wieso gibst du dich noch mit mir ab, wenn du es doch so überhaupt nicht nötig hast?", murmelte ich schliesslich und sah sie an.

"Die Vergangenheit aber auch nicht." antwortete Nael mir und ich wusste an was er alles dachte. Es gab einiges was er in seiner Vergangenheit nicht wirklich mochte und vielleicht auch bereute. Mittlerweile gab es auch einiges was ich bereute und das war auch alles nicht mehr so einfach. Mein Brötchen aß ich auf und legte mich dann auf den Rasen ab. Er fragte mich was ich noch bei ihm machte und ich lächelte. "Dir sollte doch aufgefallen sein das ich eine Schwäche für dich habe. Egal wie upgfuckt es manchmal war." Es war schon wie eine kleine Liebeserklärung, doch ich würde jetzt nicht über ihn her fallen. Ich war immer noch gekränkt und verletzt wie er mich behandelt hatte. Doch ich wollte auch nicht von ihm fern bleiben. Ich genoss es hier bei ihm zu sein und seinen Körper sehr nahe bei mir zu spüren. Es war berauschend und machte mich tief im inneren ruhiger. Ich war die gesamte Zeit eine Bombe gewesen und Mark hatte einfach eine weiche Schicht drum herum gelegt, doch so ganz war ich nie davor geschützt gewesen unzufrieden zu sein. Jetzt war er wieder bei mir und ich musste keine Angst davon haben. Er erfüllte mich und bald sollte er so sein das es keine gemeinsame Zukunft mehr für uns gibt.

Maike meinte, dass gerade ich doch gemerkt haben sollte, dass sie eine Schwäche für mich hatte. Na ja, aufgefallen war es mir schon aber ich wusste auch, dass Maike auch ein Kopfmensch sein konnte. Und dass wenn es sein musste, ihre Gefühle durch ihren Kopf ziemlich gut kontrolliert werden konnten. Sonst hätte sie mich wohl kaum für zwei Jahre geliebt ohne dass ich wirklich viel davon merkte. Es hatte ja sogar Zeiten gegeben, in denen ich dachte sie konnte mich nicht leiden. "Das ist mir schon bewusst... Aber ich kann es irgendwie trotzdem nicht verstehen. Ich mein ich würde dich auch lieben wenn du noch so abgefuckt wärst aber irgendwie ist das ja auch was Anderes... Ich meine du bist so gut...", ich wusste irgendwie selbst nicht was ich sagen sollte. Irgendwie war es mir schon bewusst gewesen, dass sie mich noch liebte. Irgendwie hatte sie es ja auch gesagt aber so ganz glauben konnte ich es bisher irgendwie nicht. Aber es war so, sie war hier und in diesem Moment fühlte sich alles gerade wieder richtig an. Auch wenn vielleicht gerade nicht mehr abstand zwischen und sein konnte. Schliesslich hatte ich ja vorhin gesagt, dass ich nicht mehr in einem Zirkus sein wollte. Und das war nun mal Maikes Zukunft. Aber sie war da eine Ausnahme und das musste sie wissen. Deshalb nahm ich ihre Hand in Meine und sagte: "Du weisst, dass das Ganze nicht für dich gilt oder? Also die Sache mit dem Zirkus. Wenn du mich noch willst würde ich mit dir überall hin gehen. Mit dir würde ich den Rest meines Lebens in einem Zirkus leben und ich könnte nicht glücklicher sein.." Ich lächelte sie an und musste einfach wieder einmal denken, dass sie doch der schönste Mensch war, den ich kenne. Vor allem hier im Sonnenlicht sah sie einfach toll aus.

Ich beobachtete ihn die gesamte Zeit. Es mochte sein das ich gut war, doch auch ich machte Fehler und auch ich war nicht unfehlbar. Er hatte meine Fehler nie gesehen. Sich selber hielt er nicht wirklich für besonders gut und wertvoll. Er machte sich schnell einmal runter. Ich wusste das nicht alles gut war was er getan hat und was er noch tun wird, doch ich wusste einfach ihn zu schätzen. Ich wusste was an ihm toll war und er konnte einfach einfach der herzlichste Mensch der Welt sein. Genau aus diesem Grund musste ich ihm au seiner zweiten Bemerkung einfach antworten. Er hielt meine Hand und ich legte meine Andere um seine. Nun umschlossen meine Hände seine. "Es mag vielleicht nicht für mich gelten, doch du hast in diesem Moment aus deinem Herzen gesprochen. In der Mensa warst du so aufrichtig und mutig dir einzugestehen, dass das Zirkusleben nichts für dich ist. Ich könnte niemals von dir verlangen das du dich in diese Rolle reingedrängt fühlst. Du bist nicht der Typ der wirklich lange eine Rolle spielen kann und dann machst du wieder etwas was deinem Körper schadet. Wieso sonst hättest du Drogen genommen? Ich kenne dich. Du hast es nur gemacht weil du versucht hast in deine Familie zu passen, wobei du wusstest das es nicht so sein könnte wie du es haben wolltest. Du tust immer auf total taff, aber das bist du nicht Nael. Ich glaube das du heute endlich einmal gesagt hast was du möchtest. Du hast auf dein Herz gehört und dir das raus genommen was du wirklich denkst. Ohne Rücksicht auf Keanu zu nehmen. Du hast das erste Mal Rücksicht auf dich genommen!" Ich wusste das er mir gerade eine Liebeserklärung gemacht hatte und ich nahm sie in meinem verletzten Herzen auf um es etwas besser werden zu lassen, doch ich konnte es nicht so annehmen. Ich konnte nicht von ihm verlangen das er mit mir in einem Zirkus lebte. Ich wollte nicht daran Schuld sein das er sich mit den Drogen das Leben nimmt. Ich konnte ihn nicht ansehen und wissen das er das Leben welches wir führen könnten nicht mochte. Ich konnte doch nicht Glücklich sein wenn er es nicht war. Es war ein Ding der Unmöglichkeit.
Ich setzte mich auf, aber meine Hände ließen seine nicht los.

Maike schien nicht annehmen zu wollen was ich gerade gesagt hatte. Sie meinte, dass ich das erste mal auf mich Rücksicht genommen hatte als ich das gesagt hatte in der Mensa. Vielleicht hatte sie recht, ich wusste es nicht wirklich. Manchmal fragte ich ob Maike nicht sogar den besseren Durckblick bei mir hatte als ich selbst. Sie setzte sich auf, liess meine Hände aber nicht los. "Kann sein. Aber dennoch, es muss doch irgendwie einen Weg geben... Ich will nicht einfach von vornehinein damit leben müssen, dass wir in ein paar Monaten hier weggehen und uns nicht mehr sehen", meinte ich und sah sie an. Ich wollte sie nicht verlieren. Niemals. Sanft fuhr ich ihr mit der Hand über die Wange und lächelte. Doch dieses Lächeln verschwand als ich im Hintergrund ein bekanntes Gesicht entdeckte. Das war doch der Junge von der Bushaltestelle vorher, der hier irgendwie planlos über das Gelände lief. "Warte mal schnell, ich komm gleich wieder", sagte ich zu Maike und erhob ich ehe ich auf ihn zu ging. "Hey du!", rief ich und er drehte sich um. Als er mich sah, änderte sich sein Gesichtsausdruck und er sah plötzlich sehr verunsichert aus. "Was machst denn du hier?", fragte ich nun etwas netter und hörte mir an, wie er sagte, dass er sich doch gerne mal umsehen würde hier.

Er strich mir über die Wange und seine Worte waren süß. Ich konnte mir genauso wenig verstellen in ein paar Monaten ohne ihn zu sein. Ich wollte viel mehr Zeit mit ihm. Gerade als ich etwas sagen wollte sah Nael überrascht aus und bedeutete mir zu warten. Er stand auf und machte sich auf den Weg zu dem Jungen den er gesehen hatte. Irgendwie schienen die beiden sich zu kennen und sie finden an sich zu unterhalten. Eigentlich sollte ich warten, doch irgendwie hatte ich das Gefühl das Nael nicht mehr zu mir zurück kommen würde. Er war auf den Jungen fixiert. Die Haltung des kleinen Kerls hatte etwas von der von Nael und wenn ich länger hinsah machten sie auch viele Gesten sehr gleich. Sie hatten auf jeden Fall etwas gemeinsam und ich stand auf. Ich wollte kurz zu den Beiden und Nael vorschlagen das er ruhig mit ihm gehen könnte. Auf keinen Fall wollte ich mich ihm aufdrängen. Irgendwie wirkte es so als würde Nael langsam einen Weg finden. Ich putzte mir meine Jeans sauber und ging dann zu den Beiden. "Ähm, hey ich wollte nicht stören, sondern nur sagen das ich sonst gehen würde." schlug ich vor uns sah fragend zu Nael. Klar wollte ich mehr wissen, aber ich konnte meine Neugierde gut zurück halten.