Der grosse Teich

Nael kochte vor Wut, da war es nicht gerade gut, das Kevin auftauchte. Ich konnte nur hoffen, dass alles gut ging. Ich folgte Naels Blick und sah in die von Kevin, er kam auf mich zu und tat so, als wären wir beste Freunde. Er umarmte mich so halb, da Nael mich nciht los ließ. "Lass das." feigste ich ihn an Nael konnte sich nciht mehr alten und ich hatte Angst. Angst, dass sie prügeln würden wegen mir. Ich wäre Schuld daran und das wollte ich nciht sein. Es würde Ärger von Direx geben, wegen meiner Wenigkeit!

Was erlaubte der sich. Jetzt rastete ich wirklich aus. Ich stiess ihn unsanft von Maike und meinte: Verd-***t noch mal, kapiers doch einfach: Maike ist MEINE Freundin, nicht deine du Pädo!. Verdammt ich war echt wütend. Und irgendwie würde es Maike wohl kaum gefallen, wenn ich Kevin krankenhausreif Prügelte. Deshalb nahm ich ihre Hand und meinte: Lass uns gehen, sonst landet der noch im Krankenhaus. Maike schien zum Glück zu verstehen und wir liefen über die Grünfläche davon. Während wir durch die Eingangstür traten, zog ich meine Pillen hervor und schluckte erst mal ne Dosis Antidepressiva. Danach ging es mir besser. Leider waren jetzt nicht nur die Wutgefühle für Kevin weg, sondern auch die für Maike. Doch um sie zu lieben musste ich nicht wissen, was ich fühle. Das war mir schon so lange klar, dass die Gefühle unnütz geworden sind.

Ich war erst so überrascht, dass sie so schnell weg war, dass ich zu spät reagierte: weg war sie. Aber ich würde sie finden, deshalb verliess ich das Zimmer ebenfalls. Schliesslich fand ich sie im Garten, und dieses Arsch von Kevin sass auf ihr drauf und BETATSCHTE sie! Er betatschte da gerade MEINE Freundin! Na warte, ich hatte zwar Antidepressiva intus, doch so was machte mich einfach nur verd***t wütend!!! Selbst wenn es nicht "richtige" Wut war, es war Wut die wohl aufkam, da ich wusste wie wütend das mich gemacht hätte. Ich stiess die Typen aus dem weg und ging auf Maike und Kevin zu. Dann packte ich ihn von hinten und zog ihn auf meine Höhe hoch. Die Wut verteilte Adrenalin in meinem Körper und es war für mich ein leichtes ihn in einem stählernen Griff festzuhalten. Dann holte ich aus und verpasste ihm erst mal eine, sodass er zurück auf den Rasen flog und Blut spuckte. Das reichte nicht, ich zog ihn wieder hoch, wollte erneut zuschlagen, doch die Andern Typen hielten mich fest. Ich stiess sie einfach weg und wollte gerade wieder auf Kevin losgehen, als ich eine scharfe Stimme die Luft zerschneiden hörte: Nael Nakai! In mein Büro und zwar SOFORT!. Es war der Direx. Das war verd***t beschissen, doch es interessierte mich herrlich wenig. Eigentlich wollte ich gerade wieder auf Kevin los, als mir einfiel, dass wenn ich fliege Keanu mitfliegt. Und ich kann ihm nicht seinen Traum zerstören... unseren Traum. Nein, das geht nicht. Deshalb spuckte ich Kevin ins Gesicht und ging dann. Dem Direx nach, in sein Zimmer... das konnte ja was werden...

Ich war geschockt und sprang auf. Nun würde er Ärger wegen mir bekommen. Ich meine ich war doch froh, das er mir geholfen hatte. Ich stand auf und nahm seine Hand und drückte sie. Er schüttelte nur den Kopf und meinte: "Geh Maike!" Hektisch schüttelte ich den Kopf und ging mit ihm ins Direktorzimmer. Er sollte die Tür zumachen, doch wie ich seine Hand umklammerte, war nicht normal und er konnte auch nichts dagegen machen, da er mich nicht mit Gewalt wegdrückte ging ich mit rein. Ich setze mich neben ihm, was ich nun tat, war echt eine Überwindung. Ich drückte meine Hand noch enger an ihn. "Nael hat mir nur geholfen..." Tränen liefen meiner Wange herab. ".. Kevin hat mich angefasst.." nun ließ ich seine Hand los, schaute zu Boden und schlang die Arme um mich. Ich zwang mich weiter zu reden. Denn ich wusste, wie es noch hätte ausgehen können. "...Wenn er nciht gekommen wäre, dann hätte mich Kevin weiter angefasst. Seine Freunde haben gelacht. Ich konnte mich nicht wehren. Wenn sie Nael bestrafen, dann müssen sie mich auch bestrafen. Nur wegen mir ist er so wütend geworden, weil ich so dumm war und Kevin meine Meinung sagen wollte. Ich habe ihn ins Wasser geschupst und ihn wütend gemacht." ich schwing und traute mich nciht aufzuschauen, doch die Tränen liefen immer noch meiner Wange herab. Als ich aufsah und sowohl Naels auch der Blick des Direktors auf mich ruhte, wurde ich unruhig und umklammerte meinen Körper noch mehr, denn das Gefühl auseinander zu fallen wurde größer. Die Tränen waren nciht nur die Furcht vor Kevin gewesen, sondern auch die mit den Antidepressiva.

Sie schockte mich ehrlich damit was sie gesagt hatte. Das hätte ich niemals erwartet. Auch der Direx schien überrascht. Als ich meinte, ich bringe sie am besten in ihr Zimmer, nickte er nur und begann sich etwas zu notieren. Meine Hände umschlangen ihre und ich zog sie mit mir aus dem Zimmer. Draussen küsste ich sie kurz. Das Antidepressiva war ja jetzt eh unwirksam und ich spürte sie wieder. Die Gefühle waren so stark, dass sie schmerzten. Aber es war der schönste Schmerz den ich je gefühlt hatte. Danke, flüsterte ich danach nur noch und hob sie leicht hoch. Glaub mir, ab jetzt wirst du nur noch auf Händen getragen, flüsterte ich ihr ins Ohr und küsste ihre Wange. Dann ging ich los mit ihr, Richtung ihr Zimmer. Ich glaube sie hat jetzt dringend ein wenig Ruhe nötig... sie sah jedenfalls total fertig aus. Die Tür war nicht offen, deshalb holte ich mir den Schlüssel aus ihrer Hosentasche und stecke ihn ins Schlüsselloch. Nachdem ich ihn umgedreht und wieder verstaut hatte, brachte ich sie rein und legte sie aufs Bett. Wie dankbar ich ihr war konnte ich nicht in Worten ausdrücken, aber ich hoffte sie hatte es anhand des Kusses bemerkt.

Ich senkte meinen Blick wieder und wischte mir die Tränen aus meinem Gesicht. "Wieso läuft grade alles schief?" fragte ich ihn. Ich war froh, das T-Shirt zu haben, denn ich erkälte mich echt schnell für jemanden, der dauernd draußen ist. Und da ich nicht mal vor 24 Stunden wiederwillig Drogen genommen hatte, konnte ich schon vorraus sehen, das ich die nächsten Wochen entweder krank im Bett liege, oder abhauen werde! Zurück, einfach nur weg von all dem hier. Zurück dahin, wo ich hingehöre, wo ich meine Freunde habe, zum Waisenhaus! Auf keinen Fall zurück zum Zirkus Voyage. Das ist da ja noch schlimmer als hier! Er gab mir keine Antwort und ich stand auf "Das wars, ich kann nicht mehr, will nicht mehr!" Ich ging Richtung Bushaltestelle und hoffte, das ich in der Stadt irgendwie weiter kam, aber anscheinend wollte Keanu nicht zulassen, das ich weggehe, denn er lief mir hinterher und hielt mich fest "Wieso willst du weg? Du bist ja nicht mal ne Woche hier" Ich sah direkt in seine Augen und fing wieder leicht an zu weinen "Ich schaffe es einfach nicht! Ich bin nicht für Schulen zu gebrauchen. Entweder existiere ich nicht oder mache nur alles kaputt! Und außerdem wer sollte mich vermissen? Maike? Die kennt mich doch kaum. Taj? Die habe ich nur einmal gesehen. Du? Du kannst mich doch eh nicht leiden, also wieso lässt du mich nicht einfach in ruhe? Ich will doch nur wieder zurück zu den Leuten denen ich etwas bedeute, die Traurig waren das ich gehen musste. Leute die mir mal das Gefühl geben etwas wert zu sein, die mich mögen wie ich bin! Meine sensible sowie meine aggressive Seite!" Die ganze zeit hat er mich nur angesehen und mir zugehört. Nun ,als ich ihn ansah, schien er nicht zu wissen was er machen sollte. Der Bus hielt und ich sah hin. Ich hoffte ja noch das er etwas sagen würde, aber das tat er nicht. Ich wendete mich ab und ging Richtung Bus.

Sie wendete sich wieder dem Bus zu und ich konnte nicht anders. Ich schlang meine Arme von hinten um sie und hielt sie fest. Zuerst erschrak sie merklich. Doch ich hielt sie fest. Ich wollte nicht, dass sie geht. Sie schaute etwas erschrocken nach hinten. Ich lächelte sie an und flüsterte : "Du glaubst doch nicht, dass ich dich einfach so gehen lasse, oder? Und ausserdem würd ich dich vermissen. Wieso meinst du, ich könne dich nicht leiden? Das ist ein Vorurteil..." und lächelte sie schief an. Sie presste ihre Lippen leicht zusammen. Ich hob sie vom Boden ab und drehte mich um, sodass sie vom Bus weg ist. Naja, wenns auf die einfache Weise nicht geht... Sie schaute mich ein wenig verwirrt an. Ich nickte dem Busfahrer zu und er fuhr weiter. Angels Blick wurde ein bisschen böse. Ich schaute ihr in die Augen und verlor mich beinahe darin. Ich meinte : "Was ist eigentlich los mit dir? Ich meine, dass du einfach so abhauen willst.... Ich meine... Hat dir jemand etwas getan? Wenn ja, wer? War es meine Reaktion?" Ich hielt sie noch immer fest. Plötzlich kamen ihr die Tränen und ich hielt sie einfach weiter fest. Sie lehnte ihren Kopf an meine Brust und ich strich ihr sanft durch die Haare. Ich würde sie nicht loslassen. Nicht in der nächsten Zeit. Es fühlte sich einfach zu gut an, sie in meinen Armen zu halten. Und ich wollte sie, auch wenn das irgendwie egoistisch war, nicht einfach gehen lassen.

Ich wollte nicht weinen, nicht nochmal! Aber ich tat es. Es war schön, in seinen Armen zu liegen. Ich hätte mich doch nicht so auf die Meinung der anderen stützen sollen. Aber ganz so leicht sollte er nicht an mich rankommen. Also löste ich mich von ihm und Ging in mein Zimmer, aber er folgte mir. Wollte er etwa sicher gehen, das ich bleibe? Ich blieb vor meiner Zimmertür stehen und drehte mich zu ihm um. Er sagte nichts sondern lächelte nur und als ich in meinem Zimmer verschwunden und die Tür geschlossen hatte, hörte ich. wie anscheinend Lexi zu ihm kam. Na toll, die hat mir grade noch gefehlt! Ich verkroch mich in mein Bett, da es schon dunkel wurde. War es echt schon so spät? Anscheinend. Sie lästerte laut über mich ab. Sie sagte, das keiner mich hier haben will und das ich so schnell wie möglich verschwinden solle, sonst würden alle dafür sorgen! Wieso hassten mich alle? Naja ich hatte nicht grade den besten ersten Eindruck hinterlassen, aber trotzdem. Ich schien wirklich alles kaputt zu machen. Ich überlegte mir, ob ich nicht vielleicht doch gehen sollte. Wenn dann jetzt, denn bei der Lautstärke muss Keanu doch merken, das ich alles gehört habe. Also holte ich ein Seil aus meinem Koffer. Warum zum Teufel hatte ich ein Seil in meinem Koffer? Egal, das konnte ich letzt gut gebrauchen. Ich band es so fest, das ich es mit einem speziellen Zug wieder lösen konnte und öffnete das Fenster. Ich kletterte runter und zog an dem seil das sich löste. "Tut mir Leid Keanu, es geht nicht anders." flüsterte ich in die Nacht hinein und ging Richtung Bushalte. Da aber kein Bus mehr führ, ging ich an der Straße entlang zur Stadt. Mitten auf meinem Weg, fing es an wie aus Eimern zu gießen. Mir war es egal, aber ich konnte mir vorstellen, wie Keanu in meinem Zimmer steht und aus dem offenen Fenster die Blitze und den Regen am Himmel sieht.